Lebst du seelentreu oder seelenfern?

 

Liebe Elvira,

Danke, dass Du mir geschrieben hast, wenn auch, es Deine Sorgen sind. Doch, es ist gut, dass Du angefangen hast, nach Hilfe zu suchen und Dich nicht damit vergräbst und auch, dass Du das Problem nicht mit irgendwelchen medizinischen Maßnahmen oder Ablenkungen oder sogar Verleugnungen wegdrücken  willst.
Deine Tochter ist nun acht Jahre alt, fast neun und  voller Liebe wie Du schreibst und überall beliebt, doch noch immer und besonders im Moment wieder stärker, tritt das Bettnässen auf.
Du schreibst, ihr seid doch auch eine ordentliche gute Familie. Immerhin ist es ja wunderbar, auch finanziell so sogenfrei leben zu können und das ihr euch doch dahingehend eure Wünsche erfüllen könnt. Ihr werdet sogar von vielen beneidet, weil eure Ehe so perfekt erscheint und ihr so eine liebe Tochter habt.

Doch Du fühlst Dich ratlos. Es wäre doch im Grunde alles in Ordnung. Sie bringt nur sehr gute Noten mit nach Hause, ist bei Lehrern und Schülern äußerst beliebt, hat Erfolg beim Tennis spielen, der Reitlehrer sagte, dass sie sich anstrengt, ihr Bestes zu geben und ihr versucht, immer für sie da zu sein. Dein Mann ist in sehr gut verdienender und gesellschaftlich anerkannter Position, was euch viele Vorteile gegenüber vielen anderen Familien verschafft. 
Du schreibst: „Ich lebe fast nur für sie. Meinen Job als Erzieherin im Kinderheim übe ich nur noch als Minijob aus, obwohl ich im Grunde schon gerne sechs Stunden gegangen wäre, denn ich bin doch immer nur Gast dort und fühle mich gar nicht mehr wirklich integriert und für die Kinder ist das auch nicht so schön. Da entsteht kein wirklicher Kontakt, weil ich dafür einfach immer nur zu kurz und sporadisch da bin. Doch mein Mann nahm mich bei diesen Gedanken, den ich ihm gegenüber auch ansprach gleich liebevoll in den Arm, wie es seine Art ist und hat mir diesen Gedanken zärtlich versucht wegzuwischen, indem er sagte, dass ich das nicht brauche und das es doch wichtiger sei, für die Familie da zu sein und außerdem, wie würde das aussehen, wenn ich bei seiner Position arbeiten gehen würde. Er würde doch gut für die Familie sorgen und er findet es schön, wenn die Frau sich um alles Häusliche und das Drumherum kümmert. Das war schon bei seinen Eltern so. Den Minijob kann er akzeptieren, weil es da offensichtlich erscheint, dass ich es nicht wegen des Geldverdienens tue, sondern als Abwechslung für mich. Das hätte sein Vater bei seiner Mutter nicht einfach so geduldet. Naja, was soll ich machen? Er arbeitet sehr viel und hat es ja auch wirklich zu was gebracht und genießt das Ansehen, das er hat und Familie ist eben nun mal auch das, wohin da geschaut wird. Es kommen ja auch oft genug Gäste zu uns.
Ich versuche wirklich auf meine Tochter einzugehen, damit sie sich gut entwickelt und auch später gute Voraussetzungen in der Gesellschaft hat, mal einen guten und anerkannten Platz zu bekommen, damit auch ihre Versorgung gesichert ist.
Ich verstehe das einfach nicht. Sie hat doch alles. Ihre Freundinnen beneiden sie darum. Es war ja auch zwischenzeitlich schon viel besser geworden mit der Bettnässerei und auch der Traurigkeit.
Ja, trotz ihrer Beliebtheit lacht sie kaum, ist eher still, doch immer freundlich. Diese Traurigkeit hat mir schon oft zu schaffen gemacht. So ein liebes und artiges Mädchen, das alle mögen und doch diese Traurigkeit. Woher kommt das nur?

Ja und vor einem Dreivierteljahr ging es eben wieder stärker los. Ich habe schon überlegt, ob da irgendwas Besonderes war. Doch es war nicht wirklich was, außer wie immer mal, dass sie irgendwas wollte, was aber nicht so passt und wir auch immer verständnis- und liebevoll erklären konnten und sie auch nicht böse deshalb wurde, sondern immer dabei lieb blieb. Sie war im Grunde nie böse oder wütend auf uns, wenn sie etwas nicht durfte, weil es eben nicht angemessen gewesen wäre.
Das Einzige, was also während dieser Zeit war, haben wir auch wieder schnell, doch liebevoll geklärt und sie war auch sofort einsichtig und verständnisvoll wie immer, trotz ihrer erst acht Jahre. Sie wollte doch tatsächlich Akkordeon spielen lernen. Schifferklavier, das muss man sich mal überlegen! Auf was für Ideen sie da auch kommt. Sie hat nämlich einen Mann auf der Straße damit spielen sehen und das hat ihr so gefallen. Immer wieder wollte sie dort hin, wo dieser Mann stand und spielte und dann mit einem Hut rumging und Geld einsammelte.
Ich sagte es dann meinem Mann allein, damit er sich erstmal über diesen Gedanken von ihr beruhigen kann und wollte seine Meinung hören. Doch es war natürlich klar, dass sie nicht Akkordeon lernen kann. Er sagte auch gleich, dass das was für Volksmusiker und Stimmungsmacher ist, für einfache Leute, doch es passt nicht zu unserer Tochter und in unsere Familie.
Dass sie dafür das Tennisspielen und Reiten aufgeben wollte, habe ich ihm gar nicht gesagt.
Sie war aber auch nicht zu begeistern für ein anders Instrument. Hätte sie gesagt, sie will Violine oder Klavier lernen, dann hätten wir das auf jeden Fall unterstützt. Doch dafür war sie komplett verschlossen. Schifferklavier, das wollte sie. Doch nach dem Gespräch, bei dem sie auch einsichtig war und das auch nie wieder Thema war, schien doch alles wieder in bester Ordnung. Doch es dauerte nicht lange und wie gesagt, die Bettnässerei wurde wieder stärker. Sie wirkt auch verschlossener, selbst wenn sie freundlich ist. Ach manchmal denke ich, sie ist schon viel zu erwachsen. Ich bin so ratlos! Wir wollen doch nur das Allerbeste für unser Kind. Wir lieben doch unser Kind. Unser Kind ist doch das Wichtigste, das wir haben. Wir wollen doch alles, was ihr nicht gut tun könnte, von ihr fern halten. Sie ist doch unser ein und alles.“

Liebe Elvira,
Huuu! Erinnerst Du Dich noch an Deine Kindheit, an Deine Jugend, an Deine Träume, an das, was Dir Spaß gemacht hat und wie Du Dich fühltest? Wie war das, wenn eine Idee, ein Wunsch in Dir aufstieg und wie hast Du Dich dabei gefühlt, wenn etwas mit Freude und Zustimmung aufgenommen wurde, mit Anteilnahme oder Deine Eltern es nicht gut fanden und versuchten Dich umzustimmen. Hast Du Dich gesehen gefühlt oder gefühlt, dass sie Dich gar nicht sehen? Hast Du das Gefühl gehabt, Du bist richtig mit Deinen eigenen Gedanken und Gefühlen oder hast Du Dich eher immer wieder verunsichert und wie zerrissen gefühlt, wenn Du es anderen gegenüber geäußert hast?
Wie hast Du es empfunden, wirklich in Deinem tiefen Inneren, als Du Deinem Mann sagtest, Du würdest gerne sechs Stunden arbeiten gehen in dem Kinderheim, wo Du früher mit Leidenschaft und Freude gearbeitet hast und er die Erfüllung dieses Wunsches in Dir zum Sterben brachte?
Wie hast Du es empfunden, als Deine Tochter mit dem Wunsch des Schifferklavier spielen auf Dich zu kam? Das hast Du mir nicht geschrieben. Nur, dass Du erst einmal mit Deinem Mann darüber sprechen wolltest, ahnend, dass es ihm nicht gefallen wird.
Wie würdest Du es finden, wenn Deine Tochter Akkordeon lernt und vielleicht sogar bei dem Mann von der Straße, der ihr Interesse dafür weckte, dessen Spiel ihre Seele berührte?? Was kommt da in Dir angekrochen – zuerst? Die Angst, es Deinem Mann zu sagen? Wie bringe ich es meinem Kinde bei, dass das auf keinen Fall geht? Bist Du von diesem Augenblick an mit Deiner Angst beschäftigt, weil gleich der Schalter angeht, dass das schlecht ist und bist gar nicht in der Lage, das ohne gespeicherte Bilder, die Dich im Laufe der Ehe immer mehr ge- bzw. verformt haben aufzunehmen? Wo wanderten Deine Gedanken sofort hin, als Deine Tochter Dir das sagte?
War es nicht auch ein Fingerzeig von Deiner Tochter, dass sie das Reiten und Tennisspielen aufgeben würde dafür, dass sie das überhaupt nicht will, dass sie nur eure Wünsche erfüllt?
Sie möchte und kann auf eure Liebe natürlich nicht verzichten. Das kann sich ein Kind nicht leisten! Doch sie hat sehr früh gelernt, womit das verbunden ist, Liebe zu bekommen und beachtet zu werden. Liebe für Leistung und den Ansprüchen anderer gerecht zu werden! Doch ist das Liebe? Kann man sich da geliebt fühlen?
Kann man sich geliebt fühlen, wenn man immer nicht richtig ist oder wie es auch manchmal vorkommt, dass einer alles darf, weil es dem anderen völlig egal ist, was man macht. Hauptsache, der lässt einen in Ruhe.
Liebe ist mehr als Biologie und Maßstäben gerecht zu werden.

Vielleicht fängst Du an, weil es einfach Zeit ist und ganz offensichtlich notwendig, Dir Zeit für Dich ganz alleine zu nehmen und gehst spazieren und versuchst zu fühlen, was Deine Bedürfnisse sind und auch, ob Du die Deinen als Kind gelebt hast, ob es Dir vergönnt war, das auszudrücken und zu leben, was Du in Dir fühltest, ob Du ungezwungen und entspannt, Dich frei entfalten konntest, Deine Freunde selbst aussuchen konntest, die Hobbys, die Du nachgehen wolltest und wenn nicht, wie sich das für Dich angefühlt hat.
Deiner Tochter jedenfalls scheint es nicht vergönnt zu sein. Das geht klar und deutlich aus Deinen Zeilen hervor. Sie lernt bereits in sehr jungen Jahren, dass nicht das zählt, was sie aus sich heraus für sich stimmig fühlt, sondern, dass das zählt und wichtig ist zu leben, was die Eltern wollen, was die Lehrer wollen, was andere von ihr wollen! Ihr eigenes Empfinden und ihre eigenen Wünsche werden einfach immer wieder in Frage gestellt und damit fühlt sie sich natürlich in Frage gestellt.  Sie liebt natürlich ihre Eltern, wie jedes Kind und will, dass die Eltern nicht böse mit ihm sind und wenn die Eltern sich ärgern, dass sie dann schuld hat und sich nicht richtig verhalten hat.
Sie hat auch gelernt, dass es immer gut und richtig ist, artig zu sein und das böse sein, schlecht ist. Sonst hätte sie sicher beizeiten schon mal richtig getrampelt, wenn sie nicht machen darf, was sie will. Wenn sie keine Angst vor euch hätte oder dem Verlust an Liebe, hätte sie vielleicht gesagt, dass sie nicht mehr zum Reiten geht und das sie das alles nicht will, wenn sie nicht Akkordeon spielen darf. Mir macht was anderes Spaß als euch und als es euch gefallen würde!
Liebe Elvira, wir werden alle unglücklich, wenn wir seelenfern leben, egal wie sehr wir den Normen und Wünschen der Eltern, der Gesellschaft, unseres Umfeldes gerecht werden und wir scheinbar ein tolles Leben haben für die, die auch nur durch die Brille ihrer aufgesetzten Anschauungen sehen und ihre Wertungen über uns gießen.
Wir bleiben nach dem Leben auf der Jagd, ohne uns jemals wirklich lebendig zu fühlen bei dem, was wir tun, weil wir abgespalten von unserer Seele handeln, unser Tun nicht beseelt ist.

Du brauchst  Dich  auf keinen Fall schuldig zu fühlen. Du bist auch nur das Ergebnis, was die Entwicklung aus Dir gemacht hat und sie wird mehr aus Dir machen und viel Besseres, denn Du bist offen und bereit, etwas zu verändern, sonst hättest Du mir nicht geschrieben. Du bist im Grunde schon mittendrin, bist offen und vor allen Dingen sensibel genug, zu spüren, dass etwas schief läuft und in Dir nicht harmonisch ist.
Du kannst nur bei Dir selbst anfangen und Du wirst erleben, dass mit Deiner Tochter regelt sich wie von selbst. Du wirst das Recht, Deinen Seelenwünsche, Deine Seelennähe zu leben auf sie übertragen, sobald Du es tust. Da braucht über nichts diskutiert werden, weder mit Deiner Tochter, noch mit Deinem Mann. Fühle es und sag es und dann tu es! Du hilfst damit auch Deinem Mann, der im Grunde auch in der Klemme sitzt. Keine Sorge, da sitzen fast alle drin, denn wer konnte sich schon wahrhaft frei und ungezwungen entfalten, ob Du nun in einer Leistungsgesellschaft aufgewachsen bist, ob arm, ob reich, wo sich nur daran orientiert wird, es Maßstab aller Dinge ist und Seele etwas für die Freizeit ist, ansonsten wird der gut programmierte und geschmierte Roboter gefragt oder Du bist in einer Gesellschaft aufgewachsen, die sich sozial nennt, dann zählt Deine Seele auch nicht, sondern das Gemeinwohl an das sich orientiert werden soll. Überall sollst Du Dich orientieren, nur an Dir selbst nicht. Das wäre fragwürdig.
In beiden Fällen ist ein Rahmen vorgegeben, in dem Du Dich zu bewegen hast und wenn nicht, hast Du schlechte Karten. Dann wirst Du zu einer Randfigur der Gesellschaft und musst zusehen, wie Du damit zurecht kommst.

Davor hat natürlich jede Mutter und jeder Vater Angst, dass sein Kind mal nicht einen guten Platz in der Gesellschaft haben könnte und möchte doch,  den für sein Kind, womit sie sich als Eltern auch nicht gesellschaftlich bedroht fühlen.
Wir leben in einem permanenten Irrtum, wenn wir nicht leben, was die Seele will und leider machen wir diese Erfahrung oft sehr spät, weil wir selbst dahinter kommen müssen – allein!
Doch wie schön wäre es, wenn wir diese Erfahrung gemacht hätten, bevor wir Kinder in die Welt setzen und unsere Kinder aufwachsen könnten in einem Raum, der ihrer eigenen Entfaltung entsprechend den Seelenwünschen dient.
Es ist nämlich so, wenn Du etwas tust, das nicht dem eigenen Seelenwunsch entspricht, dann steckt immer ein Ziel dahinter, das in der Zukunft ist. Du brauchst dafür die Anerkennung, die Wertschätzung, denn dafür hast du es ja getan. Du machst Dich selbst zum Ding und verleugnest Deine fließendes Wesen, Deine Kreativität, Deine Schöpferkraft und das Vertrauen ins Leben verlierst Du immer mehr. Du verlierst Dich!
Wenn jemand ackert, um eine gute Position in der Gesellschaft zu erringen und definiert sich darüber, weil er fühlt, dass er damit ja die Erwartungen erfüllt, die andere an ihn gestellt haben, wird er sobald er diesen verliert, in ein Loch fallen, sich schlecht und vielleicht sogar als Versager fühlen.
Das Kind, dass sich für gute Noten abmüht und dann fehlt das Lob, würde sich auch sehr schlecht fühlen, wenn die Eltern sich nicht freuen.
Doch jemand, der etwas lebt, das seelennah ist und damit das, was aus seiner Seele in ihm aufsteigt, ist von der Notwendigkeit solche Anerkennungen zu erhalten frei. Derjenige, der die hohe Position in der Gesellschaft hat und diese entsprang seinem Seelenwunsch, ist im Einklang mit seiner Seele, leidet nicht, wenn andere ihn nicht anerkennen und er diesen Job verliert, denn er bleibt seelennah und empfängt ständig die Botschaften und die Erfüllung daraus.
Der seelennah- lebende Mensch wird immer innere Zufriedenheit ausstrahlen, unabhängig von äußeren Umständen, die sich ständig ändern können und verliert auch nicht die Liebe und Freude, die er in sich fühlt durch Veränderungen.
Sein empfundenes Leid, dass natürlich auch der seelennah lebende Mensch erfährt, hat immer was mit dem Augenblick zu tun, mit der realen Situation, die fern jeglicher Wünsche aus der Vergangenheit und Erwartungen an die Zukunft sind, entsprungen aus Vorstellungen, Berechnungen, Strategien und Erwartungen. Er lebt seine Trauer, so wie er die Freude lebt, so wie jedes auftauchende Gefühl, doch nichts davon zerstört ihn und versetzt ihn in Angst und Panik.
Er ist fähig, jedes Gefühl zuzulassen, weil er nicht vorgegebenen Mustern gerecht werden muss und sich nicht zuvor mit Gedanken programmniert hat und sich nicht in einem ständigen Wertesysem eingeschlossen fühlt.


Der seelenfern- lebende Mensch leidet auch dann, wenn es im Grunde nichts zu leiden gibt, außer unter seiner Seelenferne. Die Trauer hat dann keinen realen Hintergrund mehr, sie entspringt einfach dem Gefühl ungelebten Lebens, von der Trauer, dass es ihm nicht vergönnt ist, so zu leben, wie er es tief im Inneren fühlt und selbst in der Fülle von vielleicht  Reichtum und einem wohlgesicherten, geordneten Leben mit einer guten Familie und vielen Freunden und Bekannten fühlt es sich leer und hohl an. Er kann die Gegenwart aus Sorge um die Zukunft nicht genießen.
Seine Freude ist schal und ohne Tiefe, seine Liebe ist armselig und seelenlos. Als Ersatz existiert für ihn ein Konstrukt, was Liebe ist und was nicht und danach richtet er sich und sein Verhalten aus, denn das wahre Gefühl von Liebe kennt nur der, der seelennah lebt.


Liebe Elvira, fang einfach an und schau in Dich und lausche auch dem, was Deine Tochter sagt und denke immer daran, dass Ihre Herzenswünsche auch die Deinen sein könnten und wie wichtig es doch ist, sich wohl zu fühlen mit dem, was man tut.
Vielleicht bekommt sie zu Weihnachten von euch ein Akkordeon geschenkt und darf das Reiten an den Nagel hängen und stattdessen Akkordeon lernen und Du wirst sehen, sie wird Stimmung in euer Häusle bringen.
Doch denk daran, erst im Innern selbst klar sein und es fühlen. Deshalb empfahl ich Dir, gehe spazieren allein in die Natur oder male oder mach irgendwas, wobei Du Dich völlig entspannen kannst. Wenn das Denken still ist, wird Deine Seele, Dein Herz  zu Dir sprechen.

 

Von Herzen
Malina

 


 

Hachelbich

 

Kam als Kind doch kaum zum lesen,

War`n mit dem Förster

So manchesmal im Wald

Nachdem Kastanien lesen.

 

Im Bach stolzierten wir entlang,

Nach bunten Scherben suchend,

Zu der im Herzen

Eine Geschichte entstand.

 

Der Friedhof auf dem Berg

War ein schöner Ort,

Wo wir fröhliche Spiele spielten

In einem fort.

 

In der Scheune,

Da tobten wir

Tagein, tagaus

Und wollten nicht heraus.

 

Im Stroh zu wälzen

Und zu springen

Ließ unsere Herzen

Hoch und höher klingen.

 

Eier suchen und abnehmen

War ein Vergnügen,

Waren doch immer neue Nester

Auf dem Gehöft zu sehen.

 

Auf dem Feld

Die Rüben verzogen,

Fühlten wir uns

Um unsere Freizeit betrogen.

 

Kartoffeln lesen

Fand statt im Wettbewerb,

Weil pro Korb

Einen Groschen Geld.

 

Möhren ziehen hat Spaß gemacht,

Doch nur,

Wenn die Erde

Recht panschig und nass.

 

Schweine ausmisten eine Wonne,

Den duftenden Mist

Auf die Gabel schieben,

Zu werfen auf den Misthaufen drüben.

 

Kühe melken

War mir kein Vergnügen,

Da die Euter so komisch,

An den Zitzen wollte ich nicht ziehen.

 

Auf dem Boden unterm Dach

Die alten Kisten mit Truhen und Schätzen,

Wir liebten die Kleider darin,

Die Hunderte Jahre als sein mussten.

 

Mit diesen stolzierten wir

Wie Gräfinnen und Herzoginnen

Über den Hof,

Dass manchmal der Hahn krähte los.

 

Gingen wir abends zu Bett,

Gings noch fix in die Wurstekammer,

Die Knacker von der alten Sau

Waren ein Gaumenschmaus.

 

Nachts nahmen wir dann

Die Bettlaken aus den Betten heraus

Und als Gespenst stürmten wir

In Großvaters nächtlichen Traum

 

Am Tag mussten wir dann,

Ernsthaft ihm aus dem Wege gehn,

Er fand das nicht lustig,

Wenn sowas war geschehen.

 

Der Tante Hilde vom Hofe

Wurde es manchmal zu bunt.

Sie nahm ein Stöckchen vom Schrank

Und schimpfte und jagte uns auf und davon.

 

Ute Malina Rößner

 

 

„Ein kleines Kind ist frei von Angst; Kinder kommen ohne Angst zur Welt. Wenn die Gesellschaft ihnen helfen kann, dass sie angstfrei bleiben, sie ermuntern kann, auf Bäume und Berge zu klettern und im Meer und in Flüssen zu schwimmen, wenn die Gesellschaft es schafft, sie in jeder Hinsicht dazu zu ermuntern, Abenteurer, Erforscher des Unbekannten zu werden, und wenn die Gesellschaft eine große Neugier in ihnen wecken kann statt sie mit toten Dogmen zu füttern, dann werden aus solchen Kinder große Liebende werden, Menschen, die das Leben lieben. Und das ist wahre Religion. Es gibt keine höhere Religion als die Liebe.“ S.48

 

Osho
aus „AUTHENTISCH SEIN“

Innenwelt verlag

 

„Denn die Menschen glauben an die Wahrheit dessen, was ersichtlich stark geglaubt wird.“

 

Friedrich Nietzsche

 

„Was ist geschehen? Es war doch sein Ziel; er hat es erreicht. Jetzt müsste er doch der glücklichste Mensch von der Welt sein! Doch die Erfolgsmenschen sind keineswegs die glücklichsten, sondern die trübsinnigsten Menschen auf der Welt. Woran leiden sie? Sie leiden daran, dass ihre ganze Anstrengung umsonst war. Jetzt, da es nichts mehr gibt, dem sie hinterherrennen können, begegnen sie sich plötzlich selbst. Auf dem Gipfel ihres Erfolges begegnet ihnen niemand anderer als sie selbst.“ S.55 

 

Osho

„Aus purer Lust am Leben“

Innenwelt-verlag

 

„Hüte dich vor deinem Verstand, mehr als vor allem anderen auf der Welt. Er ist das größte Täuschungswerkzeug – geschaffen von deinem Körper, deiner Physiologie, deiner Chemie, deiner Biologie. Er hält dich an den Körper gefesselt und erlaubt dir nicht, die Augen für das Bewusstsein zu öffnen. Er hält dich ständig auf Trab, gönnt dir nicht den geringsten Urlaub. Die Gefahr ist, wenn er dir eine kleine Pause lässt, dann würdest du dir vielleicht deiner inneren Größe bewusst werden, der Schönheit deines Wesens, seiner ganzen Wahrheit und Herrlichkeit. Und wenn du dieses Wunder erst einmal gesehen hast, wirst du dich nicht mehr täuschen lassen.“ S.185

 

Osho

„Aus purer Lust am Leben“

Innenwelt-verlag


„….was man nicht mag,

pflegt man gewöhnlich auch ungerecht zu behandeln.“

 

 Friedrich Nietzsche


 

„„Von Anfang an läuft unsere Erziehung darauf hinaus, das Kind am selbständigen Denken zu hindern und ihm fertige Gedanken in den Kopf zu setzen.“  S, 196

 

 Erich Fromm

"Die Furcht vor der Freiheit"

 

 

„Wenn jemand von der Gesellschaft die Vorstellung übernommen hat, daß Geld das höchste Gut sei, und von der Kirche die Vorstellung, die Liebe zu seinem Nächsten sei der höchste Wert, hat er keine Möglichkeit herauszubekommen, was für ihn den größeren Wert darstellt.“ S.45

 

Barry Stevens/ Carl R.Rogers
aus “Von Mensch zu Mensch”
Peter Hammer Verlag 

 

„Das, was den Menschen so schwer zu begreifen fällt, ist ihre Unwissenheit über sich selber, von den ältesten Zeiten bis jetzt!“ 

 

Friedrich Nietzsche

 

„Du hast gar keinen Willen. Die bloße Vorstellung von Willenskraft ist eine absolute Täuschung. Der Wille gehört der Existenz. An diesem Willen kannst du teilhaben, indem du deine Persönlichkeit, deine Getrenntheit aufgibst. Dann wirst du den universellen Willen in dir tragen. Einen individuellen Willen hast du nicht; aber es ist befriedigend für das Ego, wenn die Leute dir sagen, du seist ein willensstarker Mensch.“ S.74

Osho

„Aus purer Lust am Leben“

Innenwelt-verlag

 

„Entspannung wirkt wie ein Spiegel, aber ihr wollt euer Gesicht nicht sehen,…“ S. 55 

 

Osho

„Aus purer Lust am Leben“

Innenwelt-verlag

 

"Wenn du von Idioten respektiert werden willst, musst du dich nach ihren Gepflogenheiten, ihren Erwartungen richten. Wenn du von dieser kranken Menschheit respektiert werden willst, musst du noch kränker sein als sie, dann wird sie dich respektieren. Aber was gewinnst du daraus? Du verlierst nur deine Seele und wirst gar nichts gewinnen."                                            S.133

 

Osho

aus „Kreativität“
Heyne Verlag

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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