Genug

 

Im Walde, da hielt ich an,
Da, wo die Bäume
Am dichtesten stehen,
Hoch in den Himmel ragen
Mit leeren Ästen stumm.

 

Meine Füße verschwanden
Im vermoderten und auch
Goldenen Laub.
Entwurzelte Bäume
Gab es hier auch.

 

Meine Hand berührte
Magnetisch den Baum,
Der eindringlich
Nach mir rief und
Zu mir sprach.

Er lag auf dem Boden,
Quer auf dem Wege,
Seine Wurzeln
Entrissen aus dem,
Was ihm den Halt gab.

War die Erde zu schwach?
Waren die Wurzeln zu flach?
War der Wind zu stark?
Ich wollt es wissen
Und er so sprach:

 

Es ist einfach geschehen,
Doch nicht plötzlich,
Denn das gibt es nicht.
Jede Form hat Geschichte,
Die zur Veränderung führt.

Nicht zufällig traf es mich
Und nicht den von nebenan.
Alles ist richtig.
Was immer geschieht,
Alles beruht auf Resonanz.

 

Ich muss es nicht hinterfragen,
Auch nicht verstehen,
Denn das Leben
Fließt einfach ewig und
Jede Form einmal vergeht.

 

Es gibt keine Schuld.
Auch kein Feind war es,
Der mich niederschlug.
Es ist geschehen und
Das ist genug.

 


 

 


                                           Ute Malina Rößner

 

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