Ein Seelenguss
Überrascht steht er vor ihr,
Wundert sich über das,
Was ihm sogleich wiederfährt,
Weiß nicht mehr,
Wo uns was er ist.
Das Herz bleibt steh‘n,
So scheint es jedenfalls,
Weil er in sich
Nur noch
Ihren Rhythmus spürt.
Ihr ergeht es ebenso.
Was ist geschehen,
Dass man sich plötzlich
So verliert, nicht weiß,
Was gerad noch wichtig war.
Verloren haben sie sich nicht,
Der Verstand verlor nur seine Macht,
Das Gedanken nicht mehr greifen,
Sie zu lenken auf Wege,
Die sie von sich entfernen.
Sie spüren sich zum ersten Mal,
Als das, was sie wirklich sind,
Weil jeder zeigt,
Was er selbst und der andere ist,
Durch seine eigene Präsens.
Ute Malina Rößner