Sorgen

 

Es sind die Sorgen der Mütter,
Die Kinder daran hindern,
Die höchsten Bäume zu erklimmen,
Ihre Kräfte und Fähigkeiten zu erfahren,
Zu spüren, dass der Same,
Den Gott in ihnen gelegt
Dafür ist, sich zu entfalten
Zum Höchsten hin,
Nicht verkümmern
In menschlichen Fesseln,
Die Gedanken um diesen
Wie Stricke gelegt.

 

Es sind die Sorgen der Väter,
Die Kinder daran hindern,
Ihren eigenen Weg
Für sich zu finden,
Weil sie sollen
Sich orientieren
An dem, was
Er selbst hat geschaffen,
An dem, was er ist,
Was andere denken und
Was schon sein Vater
Ihm hat gelehrt.

 

Es sind die eigenen Sorgen,
Die nun sind geboren.
Der Same, den Gott
Einst gelegt
Nur noch verschüttet
Irgendwo lebt
Und pfeift aus dem letzten Loch,
Wo noch ein wenig Luft
Von Gott zu ihm weht.
Bestimmen tut nur noch der Verstand.
Oh, man ist ja so richtig und stark:
Gott sei Dank!

 

Es sind die Sorgen,
Die dich bestimmen,
Längst ist vergessen,
Wer du einmal warst.
Wie solltest du sehen
Oder sogar erleben,
Welch Wunder Du bist,
Wenn der Verstand
Über alles die Herrschaft erhebt,
Du nicht mehr weißt,
Dass du Gottes gleich.




 

 

 

 

                                                          Ute Malina Rößner

    

zurück

 Hier gehts zu den leiblichen Gedichten