Lieber Lubin,
unser kurzes Gespräch über Lebenslust hat mir gefallen und es hat mich inspiriert, meine Gedanken dazu niederzuschreiben.
Danke!
……. Lebenslust! Was für ein schönes Wort! Erst recht die Vorstellung, dass man tagtäglich Menschen begegnet, die diese ausstrahlen, weil das Grundgefühl der Menschen Freude, ein Gefühl von Sicherheit, Gelassenheit, Fülle, Individualität, wahrhafter Nächstenliebe, Mitgefühl, innerer Freiheit, Vertrauen und Frieden ist, ohne sich von Schatten eingehüllt oder verfolgt zu fühlen, ohne sich von Ängsten getragen und getrieben zu fühlen, die aus Gedankenmustern, Prägungen, Existenzängsten und Verdrängungen kommen, die das >wach sein< im Augenblick verhindern und die einem so die Hölle statt den Himmel wahrnehmen lassen. Das Gefühl der Trauer und des seelischen Schmerzes schließt die Lebenslust mit ein und nicht aus, denn auch dieses Gefühl kann nur ein liebender Mensch empfinden und ist auch bereit dazu, dieses zuzulassen und zu durchleben. Es ist das Nichtzulassen können aller Gefühle, die sich sogar bin hin zum Hass entwickeln können, die das Leben verkrüppeln und damit wahrhafte Lebenslust unmöglich machen. Lebenslust ist immer vorhanden, solange man in sich Orientierung, Beziehung und eine gewisse Grundsicherheit fühlt, sich verbunden fühlt mit seiner Lebenskraft, ob diese nun von Außenstehenden sichtbar ist oder nicht, spielt dabei keine Rolle. Wenn ich z.B. meine Hand nicht bewegen kann, weil diese gerade verletzt ist, heißt das nicht, dass ich die Lebenskraft nicht mehr wahrnehme und die Bewegung und ablaufenden Prozesse. Die Lebenslust bleibt davon unbeeinflusst, ob die Hand heil oder gerade verletzt ist. Selbst dem scheinbar großen Chaos, kann eine absolut klare Orientierung zugrunde liegen und jede Bewegung ist von Lebenslust durchdrungen. Ein Haus, das komplett in einen besseren Zustand gebracht werden soll und dafür viele Umbau- und an einigen Stellen Abrissarbeiten notwendig sind, kann soviel Dreck, Staub und Zerstörung sichtbar machen, dass der Spaziergänger, der gerade dort vorüber geht, nicht ahnt, dass dem ein ganz klarer Plan zugrunde liegt und schon gar nicht, das Haus, welches der Architekt vor seinem inneren Auge bereits sieht. Die Lust und die Freude an dem, was wo entsteht, ist oft nur den darin Eingeweihten sichtbar.
Lebenslust! Was für ein schönes Wort! Ich machte und mache tiefgreifende Erfahrungen nach wie vor und auch die, ob Lebenslust möglich ist, ob diese erfahrbar ist, wenn man nicht weiß, ob man auch morgen sich noch was zu Essen kaufen kann oder wenn man sich immer am Existenzminimum bewegen muss und sieht, was andere sich alles leisten können und man selber nicht. Ist Lebenslust möglich, wenn man nicht weiß, ob man sich jemals nochmal einen Urlaub leisten kann, ob man nächsten Monat noch die Miete bezahlen kann? Ist Lebenslust möglich, wenn man ein trauriges Ereignis erleben und erfahren muss, wie den Verlust eines geliebten Menschen, den Verlust einer vertrauten Lebenssituation, den Verlust der Arbeitsstelle, den Verlust von Hoffnung und Zuversicht? Ist Lebenslust möglich, wenn man anderen Freude machen möchte, doch kann diese gar nicht echt selbst fühlen, weil sie überlagert ist mit Sorgen, Ängsten und Problemen? Ist Lebenslust möglich, wenn man das Leid und den Kummer von anderen spürt und sieht, doch man nicht helfen kann? Ist Lebenslust möglich, wenn man nicht viel in Geselligkeit lebt und sich nicht in seinem Wert von seinen Mitmenschen bestätigt fühlt? Ist Lebenslust möglich ohne sichtbares Zugehörigkeitsgefühl aufgrund gleicher Interessen, gleicher Gedanken, gleichen Lebensansichten, gleichen Träumen, gleicher Lebensart, ähnlichen Gedanken über etwas und gleichen Wertvorstellungen? Ist Lebenslust möglich ohne sich verstanden zu fühlen? Ist Lebenslust möglich, wenn man das Gefühl hat, in einem „Korsett“ eingespannt leben zu müssen, so wie es die meisten Menschen empfinden und nie wagen würde, einen Schritt daraus zu gehen, weil das regelrecht Todesangst auslösen würde, denn sie wissen ja nicht wie uns nicht wohin. Ein Schritt ins Ungewisse, einen Schritt aus der vertrauten Gemeinschaft und bestehenden und erlebten Situation heraus, aus bestehenden Gewohnheiten, ob sie einem gut tun oder nicht, ist immer mit Todesangst verbunden, wenn man nicht gleichzeitig die Herzverbindung erlebt und aus dieser lebt und geht und handelt. Den Tod von etwas kann man trotzdem jederzeit spüren, doch dieser muss nicht mit Angst verbunden sein, wenn man gleichzeitig das erwachende Leben spürt. Tod und Leben sind im Grunde ein Paar, das zusammengehört und wo das eine ist, ist immer auch gleichzeitig das andere vorhanden. Ja, kann man sich in ein Korsett eingeschnürt zu fühlen, überhaupt wahre Lebenslust empfinden, egal was sich darin abspielt? Samstag Abend steht z.B. vielleicht Tanzen gehen auf dem Programm mit anschließenden Sex, Sonntag Mittag bei den Eltern zum Mittagessen gehen, Freitag nach Feierabend ist der Kinobesuch dran, alle 2 Wochen Treffen mit Freunden zum Tennis, der nächste Urlaub findet auf den Malediven statt und zum Karneval da geht’s nach Rio. Kann man davon ausgehen, dass bei all dem, wenn es gelebt wird, in jedem Fall Lebensfreude mit dabei ist, weil ja in unserer Gesellschaft Unterhaltung oft mit Lebensfreude gleichgesetzt wird und die Menschen sie dann auch genau darin suchen und letztendlich vielleicht ein kleiner Rauschzustand, in den sie geraten, dann für Lebensfreude halten. Ist es Lebensfreude, was der Drogenabhängige erlebt, nachdem er sich einen Schuss gegeben hat? Es ist fast unmöglich, eine Situation wahrhaft zu seinen Gunsten und damit zu Gunsten aller zu verändern und zu verbessern, wenn es nicht aus der Verbindung zum eigenen Herzen und damit zum Herzen Gottes, das alle Herzen vereint geschieht. Ist Lebenslust möglich, ohne aus dem Herzen zu leben?
Lebenslust! Was für ein schönes Wort! Ich glaube manchmal, in den meisten Menschen wohnt nicht viel Lebenslust, sondern mehr Lebensdrang, Lebensangst und Überlebens- und Überlegenheitskampf, der sie führt und lenkt und lebt. Der erlebte Kick dann, wird als erlebte Lebenslust bezeichnet. Der biologische Lebenszwang, der in allem Lebendigen wohnt, ist selbstverständlich in jedem angelegt und daraus erfolgen auch automatische Reaktionen, um sein Leben zu erhalten. Ist es Lebenslust, was der Fuchs erlebt, wenn er auf der Jagd nach einem Hühnchen ist und es schafft, es zu ergreifen und sich den Bauch damit vollzuschlagen? Lust am Leben hat was mit bewusster Freude am Erleben und am Lebendigen zu tun und hat immer einen positiv lebenserhaltenden und lebensspendenden Charakter, der die Schönheit des Lebens offenbart und verehrt. Welch Wahnsinn das doch ist! Jedes andere Lebewesen, das nicht so hoch entwickelt ist wie der Mensch, lebt mit viel mehr Leichtigkeit und Unbeschwertheit als der Mensch. Menschen lassen sich beschweren von Gedanken und müssen dann diese Last schleppen, die den erfahrenen Lebensfluss zäh und träge machen. Und doch – Lebenslust, die über die Biologie hinaus geht, kann nur der Mensch bewusst ausdrücken. Was für ein Geschenk für uns. Ein Hund, wenn er Hunger hat, freut sich in jedem Fall über den Knochen, den er hingeworfen bekommt. Der Mensch kann mit Freude und Bewusstheit genießen aus seinem Unterscheidungs- und Wahrnehmungsvermögen heraus, das über die Biologie und angeborenen Mechnismen hinausgeht. Er kann bewusst genießen, wachsen, reifen, entdecken, erfahren, sich erleben und erkennen. Ein Spaziergang kann Zeichen von Lebensfreude sein, begleitet von einem tiefen Erleben und Genießen, doch auch von Unlust. Der Spaziergang kann von Unlust durchdrungen sein und damit überhaupt kein Ausdruck von Lebensfreude sein, wenn dieser vielleicht gemacht wird, weil man es nicht aus der eigenen Lust und Freude heraus tut, sondern aus einem Anpassungszwang heraus z.B. jemanden begleitet, wobei man selbst in dem Moment lieber etwas anderes machen würde. Man ist dann nicht beim Spaziergang präsent, weil die Gedanken zu dem schweifen, was man vermisst und anstelle dessen lieber machen würde. Man bringt ja in dem Moment nur ein Opfer. Wenn das allzu oft passiert und in vielen Lebensbereichen, dann kann sich daraus natürlich schnell eine Opfergesellschaft entwickeln und diese Opfer brauchen unbedingt Täter. Sobald das Opfer den Täter an den Pranger stellen kann, fühlt es sich lebendig und sprühend, weil es in dem Moment die Opferrolle verlassen hat und in die aktive Täterrolle gewechselt ist, selbstverständlich, ohne sich dazu zu bekennen. Doch, ob Opfer oder Täter, beides sind Rollen, die ein und demselben Programm entspringen und solange das Programm nicht abgeschaltet wird, kann die Stimme des Herzens nicht vernommen werden. Gleichzeitig ist das Programm abgeschaltet, wenn das Herz die Führung hat und die Stimme dessen vernommen wird und das Leben sich daraus entfaltet und sich dann auch in der Außenwelt entsprechend ausdrückt.
Lebenslust! Was für ein schönes Wort! Ist Lebenslust möglich, wenn man in einem System eingeschlossen lebt, in einem System, das das Leben durch Vorgaben versucht zu organisieren und zu lenken, Gedanken und Gefühle zu steuern und zu manipulieren, Gesetze schafft, denen sich ein jeder zu unterwerfen hat, Vorzüge und Nachteile für unterschiedliche Menschen- und Berufsgruppen schafft, Verhaltensweisen beurteilt, Menschen auf- und abwertet, je nach festgelegten verinnerlichten Bildern, die zum eigenen Maßstab und Lebensmodell gemacht wurden? Heute ist es selbstverständlich, dass wir z.B. Menschen mit dunkler Hautfarbe genauso achten wie Menschen mit weißer Hautfarbe. Doch, es gab Zeiten, da war es eine Beleidigung, wenn man mit ihnen an einem Tisch gemeinsam essen sollte. Da wäre manchen die Lust am Essen vergangen. Nackt kommen wir zur Welt in Symbiose mit sich selbst, ohne Glauben, ohne Vorstellungen, ohne Prägungen, aus unserer Sicht völlig frei, alles zu werden, ob Bauingenieur, Bundeskanzler, Sänger, Maler, Hebamme, Krimineller oder Hellseher, Christ oder Atheist. Frei erscheint uns der Säugling, alles zu erleben auf eine bestimmte Art und Weise, wenn wir ihn unabhängig von der Umgebung betrachten in die er hineingeboren ist. Und doch sind wir vom ersten Atemzug an schon nicht frei, überhaupt nicht frei, weil wir nicht aus dem Nichts geboren werden, sondern das Produkt eines vorangegangenes Prozesses sind, der ohne Anfang und ohne Ende ist und vielschichtiger ist, als unsere Vorstellung reicht. Doch wir sind ständig damit beschäftigt, das Vielschichtige möglichst zu reduzieren auf etwas Sichtbares und Greifbares, Kontrollierbares und uns Unterlegenes und versuchen es uns anzupassen. Wir wollen etwas Unkontrollierbares kontrollierbar und überschaubar machen, damit unser begrenzter Verstand seine Rolle nicht verliert, der Verstand, der zum einzig wahren Gott von sich selbst gemacht wurde. Doch auch das hat seinen tiefen Sinn im Evolutionsprozess und doch können wir den Weg beeinflussen, so wie wir entscheiden können, welchen Sender wir am Radio einstellen und welchen wir zuhören wollen. Wir können nicht entscheiden, was alles gesendet wird, doch welchem Kanal wir lauschen schon und in welchen Energiefeldern wir uns aufhalten können wir auch bedingt beeinflussen. Es gibt lebensfeindliche Sendungen, deren Grundlage Hass und Angst sind und deren Folge es ist, dass Energiefelder vergiftet werden, auch wenn es nicht direkt und unmittelbar sichtbar ist, so wie wenn ich jemanden ein Fläschchen Arsen ins Glas gießen würde und der es trinkt, gleich stirbt oder jemanden meine Faust ins Gesicht schleudere und er ein blaues Auge bekommt. Hier ist ein direkter Zusammenhang sichtbar und der Verstand erkennt den Mord bzw. die Verletzung des anderen an. Dann gibt es lebensfördernde Sendungen, deren Grundlage Liebe und Vertrauen sind. Angst und Hass sind immer mit etwas haben wollen oder etwas bekämpfen und vernichten wollen verbunden und Liebe und Vertrauen sind immer mit dem Sein verbunden. Hier erfolgt das Tun, die Handlung aus dem Gefühl der Verbundenheit mit allem, was ist, aus dem Gefühl der Liebe und des Flusses der Liebe, der einen bewegt und nie ist Verletzung das Ziel. Es geht immer um Auflösung von Blockierungen und der Heilung von alten Verletzungen. Wir können der Ratio, dem Verstand folgen, der immer aus dem Alten schöpft, weil er durch Erfahrungen geprägt ist, sich selbst gerne immer wiederholt, weil er nur wiederholen kann oder dem Herzen, das genau weiß, was am effektivsten für die Verwirklichung von Liebe gut ist. Der Herzensweg ist frei von Erwartungen und Bewertungen dessen was geschieht in gut oder schlecht, in nützlich oder nutzlos, in geistreich oder hirnlos. Die Zukunftsorientierung des Verstandes ist ausgeschaltet, doch es wird dadurch eine wahrhaft neue geschaffen. Die Absicht ist immer Liebe aus der heraus etwas erfolgt und nicht Liebe wollen. Wo Liebe fließt, besteht Absichtslosigkeit. Es ist keine vom Verstand gedachte Absicht aus der etwas geschieht, sondern die Absicht des Herzens. So wie es die Bestimmung und damit die Absicht der Blume ist zu blühen, ist es Absicht des Herzens, Liebe auszustrahlen. Einzige Absicht ist die Hervorbringung, das Geschehen und die Bewegung von Liebe, welche sich gleichzeitig aus der Bewegung heraus vermehren wird bzw. ist einzige Absicht, seine wahre Bestimmung zu leben. Die Sonne ist dafür bestimmt, zu scheinen und ihre wärmenden Strahlen bedingungslos auszusenden. Der Fluss ist dafür bestimmt, zu fließen und sein Wasser bleibt in dem Fließen frisch und lebendig. Der Vogel muss fliegen, um sich gut zu fühlen. Das Eichhörnchen muss Nüsse knacken können und der Flieder muss seine Blüten hervorbringen können und braucht dafür die entsprechenden Bedingungen, um seine Bestimmung zu erfüllen. Wir Menschen wollen unsere Bestimmung erfüllen, das Leben, wofür wir von unserer Seele her berufen sind, weil sie den Weg enthält, der zur Verwirklichung des Liebes- und Lebenspotenzials führt und uns von allen Manipulationen und Fremdbestimmungen erlöst und alles Opfer- und Täter- Denken beendet. Es ist der Weg aus der Angst und dem Gefühl der Trennung in die Liebe und des Gefühls der Verbundenheit mit allem Leben. Da kann sich Lebenslust ausdrücken.
Lebenslust! Was für ein schönes Wort! Ja, ist das Lebenslust, was Menschen erleben, die zwar z.B. materiell sich gut abgesichert fühlen und sich vieles leisten können, was andere nicht können und dadurch sich Erlebnisse schaffen und organisieren und z.B. viele Veranstaltungen besuchen, immer schon den nächsten Urlaub im Visier haben, überlegen, mit wem sie sich demnächst treffen können, welchen Club sie beitreten können, was sie als nächstes für ein Projekt starten können usw. oder ist das im Grunde auch oft nur Flucht vor dem Unerträglichen, davor, dass sich das innere Leben im Rückzug und Nichtstun Bahn brechen würde? Ein aufgeputschtes und sich geschmeichelt gefühltes Ego verleiht schnell das Gefühl von Lebenslust oder nicht? Ist das wirklich Lebenslust, die dabei gefühlt wird? Jemand der auf der Disco flott tanzt, hat dieser mehr Lebenslust als der, der vielleicht in einem Turm sitzt, über ein Buch gebeugt, das er gerade schreibt? Wer erlebt das Leben tiefer und intensiver? Wer drückt mehr Lebenslust aus? Leben ist Bewegung. Wer erfährt mehr Bewegung, der Läufer, der wie jeden Tag seine bestimmte Kilometerzahl abläuft und gestern schon wusste, wo er einen Tag später lang laufen will und sich auch an seine Planung strikt hält und dabei sicher auch Glücksgefühle allein durch die Ausschüttung von Endorphinen hat oder der einfach auf seinem Stuhl sitzt und scheinbar nichts tut, nur seinen Geist erlebt?
Lebenslust! Welch ein schönes Wort! Es gibt Menschen, die nichts anderes kennen, als mit Existenzminimum zu leben und das als Dauerzustand, obwohl sie zum Teil einen Vollzeitjob haben. Das heißt, Geld geht für notwendige Fixkosten drauf und es reicht für Lebensmittel, um das Leben zu erhalten, damit wir hier keine Hungertoten haben und die Arbteitskraft erhalten wird und ihn auch als Konsumenten nutzem können. Der Einkauf von Bioprodukten fällt natürlich aus und auch der Einkauf des Kleides in der Modeboutique. Doch ist es das, was die Lebenslust beeinflusst? Es beeinflusst auf jeden Fall die Lebenslust, wenn die Seele unzufrieden ist und sie wird in den meisten Fällen unzufrieden sein. Es kann keine Zufriedenheit da sein, solange es keine freie Entfaltung möglich ist. So sind natürlich gerade diejenigen sehr benachteiligt, die eben nicht frei von finanziellen Sorgen ihr Leben gestalten können oder die sich auf andere Weise in ihrer Lebensqualität beschnitten fühlen. Davon ist die Schicht nicht ausgeschlossen, die gutverdienend ist und sich im materiellen Bereich gut abgesichert fühlt und die eben in den Urlaub fahren können wohin und wann sie wollen oder sich das kostspielige Hobby leisten können und Ausflüge wohin sie wollen. Nun, wenn die Seele hungert, kann keine wahre Lebenslust empfunden werden und wenn die eigene hungert, dann fehlt als Folge auch meist das Mitgefühl für einen anderen. Mitgefühl wird dann nur vorgetäuscht, doch es ist nicht echt. Das Auto braucht Benzin, damit es fährt und der Mensch Essen und Kleidung .... damit er funktionieren kann. Viele Menschen in der Welt haben nicht mal genügend Essen und Kleidung und müssen verhungern, denn sie haben nicht mal die Möglichkeit für die Funktionserhaltung ihres Körpers ihre Arbeitskraft zu verkaufen, um sich Nahrung kaufen zu können. Können diese Menschen also Lebenslust empfinden, Menschen deren Leben wie ein Dahinvegetieren erscheint ohne den Kontakt zu ihrer Kreativität noch zu spüren? Es gibt Menschen, denen es nie anders geht, die keine andere Erfahrung kennen als die. Das Herzensinteresse an seinen Mitmenschen kann im Zustand von persönlich empfundenem Mangel nicht wahrhaft über das an den Menschen, mit denen sie sich familiär, biologisch verbunden fühlen hinausgehen. Da geht es nur um Arterhaltung, doch nicht um die Erhaltung einer anderen Art, die auch Leben ist, wenn darin kein persönlicher Nutzen gesehen werden kann oder es nicht gesellschaftlich-politisch gefördert wird. Dann ist ja auch wieder der Nutzen da, indem man sich einen anerkennungswürdigen Platz in der Gesellschaft sichert. Weil viele keinen Vergleich mit selbst erfahrenen Wohlstand und gesicherten Lebensstandard in sich tragen zu dem, was sie leben, können sie nur die Illusion haben, dass, wenn sie reich wären und sich alle ihre Wünsche, die sie im Moment haben, erfüllen könnten, glücklich wären und keine Probleme hätten. Das ist das grundsätzliche Denken, was im Menschen lebt, denn nur deshalb lebt die Menschheit permanent in einem mehr oder weniger herrschendem Kriegszustand, der wenn er nicht im Inneren durchlebt und ausgetragen wird, sich in der Außenwelt in verheerenden Zerstörungskriegen ausdrückt, angefangen bei den kleinen Kriegen in den alltäglichen zwischenmenschlichen Kontakten, deren Ursprung die gleiche Energie ist wie die der großen Kriege für die sich dann keiner verantwortlich fühlen möchte, was dann nur als Sache der Politiker abgetan wird oder dem Fanatismus von anderen Glaubensrichtungen.
Lebenslust! Was für ein schönes Wort! Hat Lebenslust was mit der Erfüllung von Wünschen zu tun? Fakt ist erst einmal, dass selbst um Wünsche hervorzubringen und zu fühlen, schon ein bestimmter Entwicklungs- und Bewusstseinszustand notwendig ist. Es hat nichts mit der Erfüllung von Wünschen zu tun. Lebenslust drückt sich aus, wenn das Leben so ausgedrückt werden kann, wie es wahrhaftig im Moment fließt, indem man das im Moment tut, wofür das wahre Bedürfnis vorhanden ist. Wünsche, die wahrgenommen werden, können unser Leitfaden sein. Sie zeigen auf, was in der Seele als Lebensplan bzw. Lebensschritt aufgezeichnet ist bzw., was es zu betrachten gilt und daraus erkennen. Wünsche zeigen auch unsere Fähigkeiten an. Wer Lust hat, zu musizieren, sollte es auf jeden Fall versuchen, es zu tun, unabhängig davon, welche Qualität sein Musizieren erreicht, denn der Vergleich kann die Lust daran zerstören und die Erfüllung des Seelenwunsches vereitelt werden, was zu Frustration führt. Das Kind, das sich vielleicht einfach ans Klavier setzt, ohne dass es weiß, dass es Noten gibt und bereits großartige Komponisten und Klavierspieler, entdeckt durch das ungezwungene Spiel seine Freude daran, so wie es vielleicht großartige Komponisten tun, die sich vergessen können und ohne Erwartungen sich hingebungsvoll den Tönen hingeben und erleben, wie sich etwas Harmonisches zusammenfügt. Das Aufzeichnen bedeutet dann wieder, dass man Noten gelernt haben muss, damit es wiederholt werden kann und anderen vorgeführt. Doch wird die Wiederholung je wieder die Lust ausdrücken wie beim Entdecken, beim Schöpfen, beim kreativ sein? Kaum möglich, denn dazu muss der Verstand eingeschaltet werden, denn nur er kennt sich mit Wiederholungen aus. Das ist sein Spezialgebiet. Doch der Akt des kreativ seins, wird immer mit der größten Lebenslust verbunden sein.
Lebenslust! Was für ein schönes Wort! Lebenslust ist nur aus dem Herzen heraus fühl- und erlebbar, weil daraus das Leben fließt und nicht aus dem Verstand. Eine programmierte Maschine für die Produktion von Dingen, die das Leben angenehm machen, kann keine Lebensfreude empfinden, obwohl sie etwas Vernünftiges tut und hervorbringt. Sie funktioniert mehr nicht. Der Tänzer, der tanzen gelernt hat und es praktiziert, drückt nicht gleichzeitig Freude aus, sondern erst, wenn sein ganzen Wesen damit erfüllt ist und er diese Erfüllung erlebt. Da ist dann auch kein Platz für Gedanken, was nach der Tanzveranstaltung gemacht wird oder währenddessen darüber nachzudenken, wie die Serie wohl weiter gehen wird, die man zwei Stunden zuvor gesehen hat. Bewegung, Handeln, Ausdruck ohne Lebenslust macht stumpf und verleiht das Gefühl von unerfüllt sein, egal wieviel Fülle sich von außen zugeführt wird. Das Leben verliert dabei an Charme und Ausstrahlung und an Bereicherung und Entwicklung hin zum wahrhaft Besseren. Jeder hat die Möglichkeit, alles in jedem Moment zum Besseren zu führen. Wir müssen im Herzvertrauen leben und dem Herzen folgen in jedem Augenblick, selbst wenn dabei etwas Angst auslöst, denn es ist genau das, was sich dabei auflöst und darum geht es. Wo keine Angst ist, fließt Liebe und Weite und Grenzenlosigkeit sind fühlbar. Alles kann auf einem guten Weg sein, wenn wir ihn in unserem Inneren nicht verlassen.
Lebenslust! Was für ein schönes Wort! Ich bin in alle Lebenssituationen gekommen, bewusst von Gott, von meinem Herzen gelenkt. Egal in welche ich kam, es ging immer um die Verbesserung meiner inneren Lebensqualität, unabhängig wie es äußerlich erschien. Wenn man bewusst die Botschaften aus seinem Herzen wahrnimmt und erkennt, dann fühlt man sich durch eine scheinbar bessere nicht aufgewertet und durch eine scheinbar schlechtere nicht abgewertet. Das eigene innere Wertgefühl bleibt davon immer unbeeinflusst und damit bleibt auch die Hetz und Jagd, etwas erreichen zu müssen weg. Man fühlt sich also nicht unter Druck. Ohne Herzvertrauen, was man auch „Vertrauen in die eigene Göttlichkeit“ nennen kann, verliert man sich sehr schnell in Frustration und so geht es Abertausenden und mehr Menschen. Viele Menschen erleben es als Frustration, ihren Nahesten weder ein Weihnachtsgeschenk machen zu können, noch sich ein weihnachtliches festliches Essen ihren Vorstellungen entsprechend bereiten zu können und der Gedanke daran, mal Urlaub zu machen, kommt gar nicht mehr auf, weil die Gedanken um offene und kommende Rechnungen kreisen. Der Raum in dem sie sich fühlen ist dunkel. Sie wissen nicht, womit der Raum gefüllt ist, was an welchem Platz steht und sie sehen auch nicht den gedeckten Tisch, denn sie wagen sich in diesem Raum nicht zu bewegen, weil sie Angst haben, sie könnten sich irgendwo stoßen oder fallen, weil es dunkel darin ist. Vielleicht ist das, was Menschen in sogenannte Depressionen führen kann. Ich halte es für einen Zustand, wenn sich jemand im dunklen Raum gefangen fühlt und ohnmächtig dadurch, dass er nicht in der Lage ist, sein Herz zu öffnen und als Folge, Ängste entstehen von denen sie sich gelähmt und hoffnungslos fühlen. Die Angst, sich dem Zustand der Ohnmacht, was nichts weiter heißt, als ohne Macht zu sein, hinzugeben, weil kein Vertrauen besteht, dass vielleicht ablaufende Heilprozesse den Zustand provoziert haben, um die Lebensausrichtung zu ändern, verschlimmert alles und wahrhafte Heil- und seelische Reifeprozesse können drastisch blockiert werden. Unzählige solchen Menschen gehen tagtäglich an Dir vorbei und Du ahnst nichts davon, weil sie lächeln und Du nicht in ihre Augen schaust und Du auch lächelst und mit Deinen Gedanken bei Deinem Job bist und morgen viele Mahnungen schreiben wirst, um Menschen zu erinnern, dass sie ihre Rechnungen bezahlen sollen, ansonsten….. Die bewusste Orientierung nach den eigenen inneren wahren Bedürfnissen ist nicht ganz einfach in einer Welt, wo die Menschen mit von anderen ausgedachten Wünschen so geschickt gespeist werden durch Fernsehen, Angeboten, sehen, wie andere leben und was sie haben und durch den Klassenunterschied, den sie täglich vor Augen haben. Viele lassen sich blenden von Autoritäten und verachten selbst insgeheim den, der kein Studium hat und als Hilfsarbeiter auf einer Baustelle arbeitet. Standesdünkel ist auch in unserem Jahrhundert nicht überstanden, auch wenn er sich nicht mehr so ausdrückt wie zu Zeiten der Sklaverei oder des Feudalismus.
Es ist alles so einfach, weil der Mensch gerne nachahmt. Er möchte immer sehr individuell sein und andererseits, ahmt er gerne nach, möchte haben, was andere auch haben, können, was andere auch können, erleben, was andere auch erleben, sofern es positive Befriedigung verspricht. Das Nachahmen ist ihm angeboren, um sich zu entwickeln, zu lernen und damit eine Anpassung und gegenseitige Verständigung überhaupt möglich ist. Das Gruppengefühl und das damit verbundene vermeintliche Sicherheitsgefühl schaffen Befriedigung und Entspannung. Das Gefühl, entspannt zu sein, möchte jeder. Doch die Entspannung geht in einer Gesellschaft mit immensen Klassenunterschieden verloren. Je mehr dieser wächst und immer mehr Arme und immer weniger Reiche entstehen lässt, desto mehr wird aus der Anspannung nicht zu haben, was andere haben und des damit nicht selten verbundenen mangelnden Wertgefühls, die Kriminalität wachsen und alle damit verbundenen Probleme, wenn das nicht parallel mit einer enormen Entwicklung des Bewusstseins einhergeht. Das die Reichen oft auch nicht glücklicher sind als die wenig Besitzenden und von mehr inneren Konflikten getrieben sein können als sie selbst, sehen sie nicht. Das empfundenes inneres Leid so wie empfundene Lebensfreude und Lebenslust nicht eine Frage des Habens und der Macht ist, wird übersehen, ansonsten dürfte es wohl kaum Neid und Missgunst geben.
Lebenslust! Was für ein schönes Wort! Ist Lebenslust auszudrücken möglich, wenn der Mensch aus einem falschen Selbst heraus lebt, also aus einer aufgesetzten Prägung und Erziehung und seine eigenen Lebensbedürfnisse, die über die existenziellen hinausgehen nicht wahrnimmt aus mangelndem Kontakt zu sich selbst, also zum eigenen Selbst? Ohne Kontakt zu sich selbst entsteht Angst. Angst macht Lebenslust unmöglich. Lebenslust hat was mit sich ausdehnen und versprühen zu tun und Angst mit Zusammenziehen und sich eingeengt fühlen. Lebenslust hat was mit dem Gefühl von Sicherheit zu tun und damit einem Gefühl des sich verbunden Fühlens. Angst dagegen hat was mit Unsicherheit und sich getrennt Fühlen zu tun. Was fördert die Gesellschaft bei ihren Mitgliedern? Was nähren wir bei unseren Nächsten und den Menschen, denen wir begegnen, die mit uns zu tun haben. Was sind wir in der Lage zu nähren? Wie wirken auf uns unbekannte Situationen? Gerade im Moment müssen wir uns damit auseinandersetzen. Menschen aus verschiedenen Ländern mit einer ganz anderen Kultur strömen ins Land. Nicht nur, dass der „Familienhaushalt“ anders aufgeteilt werden muss, nein es kommt zu einer völlig neuen „Familienzusammensetzung und -organisation“. Mit wieviel Angst und Unsicherheit steht man sich gegenüber und wie geht man mit den Erwartungen des anderen um? Unbekannte Situationen, wenn es nach Kontroll- und Machtverlust aussieht oder Erwartungen nicht erfüllt werden, können Wut und Hass hervortreten lassen, was zu einem sich gegenseitigen bekämpfen führen kann. Ist Lebenslust zu erleben noch möglich, wo man einander zu erziehen und sich gegenseitig zu unterwerfen sucht? Natürlich nicht! Sobald die Ebenbürtigkeit zwischen Menschen nicht respektiert wird, entsteht ein Konflikt. Einer fühlt sich überlegen und der andere unterlegen. Der gegenseitige Respekt fehlt, denn dieser kann nur da sein, wo sich einander wertschätzend begegnet wird. Das erzeugt Lebenslust und Freude am miteinander sein. Doch was ist das Übel, wenn Menschen sich nicht wertschätzend begegnen bzw. nicht so miteinander umgehen? Warum versucht jemand, sich einem anderen gegenüber überlegen zu fühlen und drückt gerne seine Machtposition durch sein Handeln aus? Bewusstsein! Es zielt immer wieder auf dasselbe ab. Die Bewusstheit entscheidet, wie man mit einer Situation umgeht und wie sie auf einen wirkt. Nur durch einen niedrigen Bewusstseinszustand lässt sich die Situation von Angst erst zielgerichtet herbeiführen, die Situation von Angst, die sich ausbreiten soll. Wenn Menschen sich bedroht fühlen, auch wenn gar keine reale Bedrohung vorliegt, drohen Gefahren für die Menschen, denn das Gefühl, sich bedroht vom Unbekannten zu fühlen oder von Erfahrungen, die längst vergangen sind und nichts mehr mit der Realität zu tun haben, können reale bedrohliche Situationen schaffen und dann fängt es an, dass einer auf den anderen drauf haut, ob physisch oder psychisch, spielt dann keine Rolle mehr, denn beides ist Ausdruck von sich verteidigen wollen und dem Wunsch Gefahr von sich abzuwenden. Es ist eine Situation, in der sich jeder arm fühlt, ob äußerlich arm oder reich. Innere Armut kommt aus mangelnder gefühlter Herzverbindung und schafft Ungerechtigkeit, Heuchelei und Missachtung in der Welt. Lautere Lebenslust wird ersetzt durch Produkte, die Reize auslösen sollen und das Gefühl von Lebenslust vermitteln sollen. Unechte Lebenslust teilt das Leben aus einer Erlebten Spaltung heraus. Wahre Lebenslust schließt alles Leben und Erleben ein. Es mag nicht gerade eine Lust sein, Trauer und Abschied zu fühlen. Doch bei wahrer Lebenslust, versucht man diesen Gefühlen mit nichts auszuweichen und diese durch nichts zu ersetzen. Man nimmt sie an, gibt sich ihnen hin und erlebt das Leben in seiner Wandelbarkeit, in seinem Schaffen, in seinem Erlösen und in seiner Reifung. Lebenslust erschafft uns stets aufs Neue. Wir fühlen nie etwas alt und nichts als Wiederholung. Nur durch Lebenslust erlösen wir uns Stück für Stück und wachsen immer mehr in unser wahrhaftes Wesen hinein. Wir erleben den Fluss des Lebens, wie er uns trägt in etwas hinein und wieder hinaus und wie wir dabei größer werden. Die innere Armut ist immer Ausdruck mangelnder Herzverbindung, die sich im äußeren Leben durch vielen Facetten zeigt. Sie schafft die Lebensunlust, die Habsucht, den Geiz, die Verschwendung, die mangelnde Wahrnehmung, mangelndes Mitgefühl, das Urteil, das Schaffen von Klassenunterschieden in der Welt. Lebensunlust und Lebenslust gibt es unter äußerlich Armen und Reichen gleichermaßen, denn wie weit jemand im Inneren gereift ist, hat nichts damit zu tun. Ich bin trotz meiner ungewissen Lage und was damit verbunden ist, nicht in der Situation mich schlecht zu fühlen, weil ich täglich Gotterfahrungen mit der Liebe und Fülle Gottes mache. Wenn ich mich schlecht fühle, dann geht es immer darum, eine gespeicherte schlechte Erfahrung aufzulösen. Dann gebe ich mich dem genauso hin wie einen schönen Gefühl, welche ja sowie dafür da sind, die Türen zu unseren negativen Erfahrungen zu öffnen, damit wir diese erlösen. Alles, was wir aufgelöst haben, kann uns nicht mehr lenken und Macht über uns haben und wir lösen vor allen Dingen damit gleichzeitig die Verantwortlichkeiten für dieses und jenes Gefühl auf.
Lebenslust! Was für ein schönes Wort! Es ist was Großartiges, das wir erleben können, wenn wir aus dem Herzen leben. Das geht soweit, dass wir, selbst wenn wir uns von unserem Herzen mal wie abgeschnitten fühlen, trotzdem tief in uns wissen, dass wir nicht fallen, sondern das nur etwas gerade zerfällt. Was wir immer mehr verlieren, ist den Verstand als Lenker und Kontrolleur. Ich habe auf meinem Weg oft das Gefühl gehabt, dass ich den Verstand verliere, was begleitet war mit einer riesengroßen Angst und an dem Punkt an dem sie am größten war, fühlte ich plötzlich ein riesengroßes Vertrauen, eine unschlagbare Sicherheit und einen tiefen unberührbaren Frieden. Wenn der Verstand uns nicht mehr hält und lenkt und irgendwo festhält, dann hält uns nichts mehr fest und es drängt uns dann nicht irgendwohin. Wir fließen dann einfach immer sicherer in Gottes Strom. Wir sind dann auch nicht mehr als Projektionsfläche benutzbar, auch wenn uns andere dafür benutzen. Was noch wichtiger ist, man lässt sich auch nicht mehr missbrauchen als Erfüllungsgehilfe für Ziele, die man nicht selbst in sich trägt. Ja, ich habe während ich schreibe auch immer wieder die Flüchtlingsströme im Sinn und wie gefährlich es ist, hier in Urteile über die Menschen zu fallen, weil vieles aus den Fugen zu geraten erscheint und überall heftig darüber diskutiert wird bis hin, dass die Alarmglocken bewusst laut geschlagen werden. Nur, ich sehe und empfinde es nach wie vor so, dass egal, was für Hintergrundgedanken dabei im Spiel sind oder auch nicht, ob jemand Interesse daran hat, bürgerkriegsähnliche Zustände zu schüren und heraufzuprovozieren oder nicht, das wir es in der Hand haben, alles in friedlichen Bahnen zu halten, indem wir diese nähren durch eine eigene innere lautere Haltung. Je mehr der Einzelne dazu in der Lage ist, desto mehr wird er auch Frieden erhalten und schaffen. Wo die Sonne scheint, da schmilzt das Eis und keine Spitzhacke ist erforderlich, die das Eis zwar kaputt macht, doch die Kälte nicht verändert. Genauso schaffen Gesetze und Regeln keine bessere Menschheit. Die Auflösung der Grenzen löst noch nicht die Inneren auf. Die Menschheit wird durch alte schlechte Erfahrungen und Gedankenmustern und Beeinflussungen in Schach gehalten. Sie haben sich an diese gebunden. Wenn die Menschen nicht aufhören, ihre negativen Empfindungen zu projizieren oder Ängste bei anderen schüren wollen, ist die ganze Menschheit und das Leben auf der Erde in höchster Gefahr. Auch ist es wichtig, sich nicht mehr von Meinungen von außen beeinflussen zu lassen, sondern dass sie den Weg zu ihrem Herzen finden, um nicht in Angst und damit in Wut und Hass zu fallen.
Lebenslust ist für mich die Lust mich immer dem hinzugeben, was gerade ist, ob es die Trauer ist oder die Freude, ob es das Gefühl der Hoffnungslosigkeit ist oder der Hoffnung
Lebenslust drückt sich da aus, wo das Leben angstfrei in allen Facetten angenommen werden kann.
Lieber Lubin, damit ende ich und grüße Dich von Herzen
Malina
Die schönste Malerei
Die schönste Malerei Du mir gebracht, Was in meinem Herzen Einen Gesang entfacht.
Schnell nahm ich Farben und Papier, Tauchte den Pinsel tief Und lustvoll in den Farbentopf. Keine Angst, Zu zerstören das weiße Blatt. Jeder Fleck Soll werden satt.
Keine Angst, Etwas zu beginnen, Von dem ich nicht weiß, Was wird es bringen. So lass fließen ich mich Ins Unbekannte hinein, Denn nur dort Finde ich mein Sein.
Das Bild, ist nur für Dich gemalt, Möchte, dass ein Stück Gefühl, Das du mir gabst, Dir daraus entgegenstrahlt.
Ute Malina Rößner
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„Ich kann Dir gar nicht sagen, - obwohl sich jeden Tag neue Schwierigkeiten ergeben und auch weiterhin ergeben werden – ich kann Dir nicht sagen, wie glücklich ich bin, daß ich das Zeichnen wieder aufgenommen habe….Aber jetzt, obwohl ich meine Schwäche fühle und meine peinliche Abhängigkeit von vielen Dingen, habe ich meine Seelenruhe wiedergefunden, und meine Energie wächst von Tag zu Tag.“ S.91
Vincent van Gogh aus "Briefe an seinen Bruder ANACONDA-Verlag
„Mein lieber Bruder, vielleicht ist es das beste, sich über unsere kleinen Kümmernisse lustig zu machen und ein wenig auch über die großen Kümmernisse des Menschenlebens. Finde Dich damit ab und gehe geradewegs auf Dein Ziel los. Wir Künstler haben in der gegenwärtigen Gesellschaft alle unseren Knacks weg.“ S.246
Vincent van Gogh aus "Briefe an seinen Bruder ANACONDA-Verlag
„Aber da, wo Liebe neu geboren wird, wird das Leben neu geboren.“ . S.86
Vincent van Gogh aus "Briefe an seinen Bruder ANACONDA-Verlag
„Du sprichst von der Leere, die du manchmal empfindest – das ist genau dasselbe wie bei mir. Betrachte, wenn Du willst, die Zeit, in der wir leben, als eine wahre und große Wiedergeburt der Kunst; die wurmstichige, offizielle Überlieferung hält sich noch aufrecht, aber im Grunde ist sie machtlos und untätig; die neuen Maler, einsam und arm, werden wie die Verrückten behandelt, und infolge dieser Behandlung werden sie es tatsächlich, wenigstens, was ihr soziales Leben betrifft.“ S.175
Vincent van Gogh aus "Briefe an seinen Bruder ANACONDA-Verlag
„Und vergiß nicht, daß Du genau dasselbe Geschäft betreibst, wie diese primitiven Maler, denn Du verschaffst ihnen Geld und verkaufst ihnen ihre Bilder, was ihnen die Möglichkeit gibt, neue zu liefern.“ S.175
Vincent van Gogh aus "Briefe an seinen Bruder ANACONDA-Verlag
„Damit will ich sagen: indem Du mittelbar Bilder hervorbringst, bist Du produktiver als zum Beispiel ich. Je mehr Du ganz zum Kunsthändler wirst, um so mehr, wirst Du Künstler.“ S.175
Vincent van Gogh aus "Briefe an seinen Bruder ANACONDA-Verlag
„Laß mich fühlen, wenn Du kannst, daß die Kunst lebendig ist, Du, der Du die Kunst vielleicht mehr liebst als ich!..“ S.175
Vincent van Gogh aus "Briefe an seinen Bruder ANACONDA-Verlag
„Weißt Du, woran ich ziemlich oft denke? Ich habe es Dir schon früher gesagt: auch wenn ich mich nicht durchsetze, möchte ich doch glauben, daß das, woran ich gearbeitet habe, weitergeführt wird. Nicht unmittelbar, aber man ist nicht allein im Glauben an das Wahre. Und was kommt es schon auf den einzelnen an! Mir ist, als sei es mit den Menschen wie mit dem Korn, wenn man nicht als Same in die Erde gesät wird, um zu keimen, was tut’s, dann wird man eben zermahlen zum Brot backen.“ S.290/291
Vincent van Gogh aus "Briefe an seinen Bruder ANACONDA-Verlag
„Ich bin der Meinung, daß die Liebe, wenn sie zur Entwicklung kommt, zur vollen Entwicklung, Menschen von wertvollem Charakter liefert als die entgegengesetzte Leidenschaft: Ehrgeiz und Co.“ S.108
Vincent van Gogh aus "Briefe an seinen Bruder ANACONDA-Verlag
„Nichts Geringeres tut uns not als das Unendliche und das Wunderbare, und der Mensch tut gut daran, sich mit nichts Geringerem zufriedenzugeben und sich nicht geborgen zu fühlen, solange er das nicht erlangt hat. Das ist das Bekenntnis, das alle guten Menschen in ihren Werken ausgedrückt haben, alle, die ein wenig weiter gedacht und ein wenig mehr gesucht und gearbeitet und geliebt haben als andere, und die hinausgefahren sind auf die Höhe des Lebensmeeres..“ S.65/66
Vincent van Gogh aus "Briefe an seinen Bruder ANACONDA-Verlag
„Ich komme immer mehr zu der Überzeugung, daß man den lieben Gott nicht nach unserer Welt beurteilen darf, denn das ist eine Studie, die ihm mißlungen ist. Was soll man machen? - Wenn man den Künstler liebt, dann findet man an seinen mißlungenen Studien nicht viel zu tadeln - man schweigt.“ S.149
Vincent van Gogh aus "Briefe an seinen Bruder ANACONDA-Verlag
„Der Mensch ist nicht auf Erden, nur um glücklich zu sein, er ist nicht einmal hier, um schlechthin anständig zu sein. Er ist hier, um für die Gesellschaft große Dinge zu verwirklichen, um Seelengröße zu erlangen und die Gemeinheit hinter sich zu lassen, in der sich das Dasein fast aller Menschen hinschleppt“ Renan“ S.21
Vincent van Gogh aus "Briefe an seinen Bruder ANACONDA-Verlag
„Und dann kommen Stürme, unvorhergesehene Dinge, man weiß nicht mehr aus noch ein und hat das Gefühl, als könnte man jeden Augenblick auf eine Klippe auffahren. Man kann nicht auftreten als einer, der anderen Vorteil bringen kann oder eine Sache im Kopf hat, die sich bezahlt machen wird, nein, im Gegenteil, es ist vorauszusehen, daß es auf ein Defizit hinausläuft – und doch, fühlt man eine Kraft in sich gären, man hat ein Werk geschaffen, und es muß geschaffen werden.“ S.206
Vincent van Gogh aus "Briefe an seinen Bruder ANACONDA-Verlag
„Wer aufrichtig lebt und wahre Mühsal und Enttäuschung erfährt und sich dadurch doch nicht unterkriegen läßt, der ist mehr wert als einer, dem alles glückt und nach Wunsch geht…“S.65
Vincent van Gogh aus "Briefe an seinen Bruder ANACONDA-Verlag
„Lass uns also still und ruhig weitergehen, jeder auf seinem Wege, stets auf das Licht >sursum corda< zu, als Menschen, die wissen, daß wir sind, was andere sind, und daß andere sind, was wir sind, und daß es gut ist, einander zu lieben mit Liebe von der besten Art, die alles glaubet und alles hoffet und alles duldet und nimmer aufhöret. Und nicht allzu bekümmert zu sein, wenn wir Fehler haben, denn wer keinen hat, der hat doch einen Fehler, nämlich den, daß er keinen hat, und wer vollkommen weise zu sein glaubt, der täte gut daran, wieder von Anfang an töricht zu werden.“ S. 66
Vincent van Gogh aus "Briefe an seinen Bruder ANACONDA-Verlag
„Gerade dies Gefühl der Stumpfheit verschwindet bei mir, ich habe nicht mehr so das Bedürfnis nach Zerstreuung, die Leidenschaften zerren nicht mehr so an mir herum, und ich kann mit mehr Ruhe arbeiten; ich könnte allein sein, ohne mich zu langweilen. Nun ich es hinter mir habe, bin ich meinem Gefühl nach wieder ein bißchen älter dadurch geworden, aber nicht trauriger…“ S.148
Vincent van Gogh aus "Briefe an seinen Bruder ANACONDA-Verlag
"Willst Du eine Grundlage haben, auf der man bauen kann, um sich seine Gelassenheit zu bewahren, auch dann, wenn Du allein stehst und nicht verstanden wirst, wenn man Dir einen Strich durch Dein materielles Glück gemacht hat? Die gibt es auch dann noch, den Glauben; man fühlt instinktiv, daß ungeheuer vieles sich verändert und daß alles sich verändern wird.“ S.114
Vincent van Gogh aus "Briefe an seinen Bruder ANACONDA-Verlag
„Denn was könnte man Besseres lernen als das, was Gott von Natur in jede Menschenseele gelegt hat, was im Tiefsten jeder Seele lebt und liebt, hofft und glaubt, wenn es nicht mutwillig vernichtet „wird?“ S.65
Vincent van Gogh aus "Briefe an seinen Bruder ANACONDA-Verlag
„Ich selber – ich bin mit Unglück und Mißerfolg fest verwachsen; es ist oft verdammt schwer, aber die sogenannten Glücklichen und ewig Erfolgreichen beneide ich trotzdem nicht, denn ich sehe zu sehr hinter die Kulissen.“ S.16
Vincent van Gogh aus "Briefe an seinen Bruder ANACONDA-Verlag
„Das Leben ist für keinen lang, und es kommt nur darauf an, daß man etwas damit anfängt.“ S.48
Vincent van Gogh aus "Briefe an seinen Bruder ANACONDA-Verlag
„Was ich also sagen will, lieber Bruder, ist nicht mehr und nicht weniger, als daß ich fest glaube: ein Mann, wer er auch sei, ist sich einer sehr eigenartigen Sache, nämlich einer großen, tief in ihm verborgenen Kraft solange nicht bewußt, bis er eines Tages wachgerüttelt wird durch die Begegnung mit einer Frau, von der er sagt: sie und keine andere.“ S.107
Vincent van Gogh aus "Briefe an seinen Bruder ANACONDA-Verlag
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