Gesang der Loerley

Ach,
Der Loreley Gesang
Ertönt lieblich
Und frohlockend
In meinem Ohr,
Auch bin ich
Kein Mann.

 

Sein Zauber trägt mich
Über Klippen,
Empor dem Eis,
Von wo ich seh,
Wie alles,
Dessen Herz nicht auf
An ihm zerschellt.

 

Wer den Gesang
Missbraucht,
Ihn will
An sich reißen,
Ihn berühren,
Erstickt die Stimme,
Lässt sterben seine Sinne.

 

Er findet sich
Im Labyrinth,
Aus dem er kein Entrinnen find
Und tosende Wellen
Der Gier und der Furcht
Ziehen ihn hinab,
Wo er findet sein Grab.

 

Doch selbst dort angekommen,
Kann er sich
Nach oben schwingen,
Wenn er vergibt
Sich seine Tat
Und nicht
Als Opfer dahin verzagt

 

Und sich erkennt,
Erkennt, dass aus ihm selbst
Die schönste Melodie erklingt
Und reiht er sich ein
Mit seinem eigenen Lied,
Braucht er nicht mehr die Stimmen,
Die nicht aus seinem
Eigenen Herzen erklingen.

 

 

 

                                                                                                                            Ute Malina Rößner 

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