Abschied schafft Leere
(oder Gottes Einsicht)

 

Der Abschied ist vergangen.
Er brauchte seine Zeit.
Ging nicht von heut auf Morgen.
Manches ging nicht leicht.

Nun ist leer der Raum.
Nichts blieb unverdaut zurück.
Aus keiner Ecke schaut mehr keck
Ein liegengebliebenes Stück.

Ich genieße diese Leere.
Nur die Sonne füllt sie aus,
Die durch die Fensterscheiben dringt,
Ich lächele über das Geschenk.


Muss mich nicht kümmern, um das
Was kommt, nur sein hier und jetzt.
Alles Reife kommt zur rechten Zeit
Ohne Krücken anspaziert.


Das Leben fließt mühelos.
Du kannst es sehen und erleben,
Wenn du schaust, indem
Du lebst dem Herz vertraut.

Neu erlebst du alles,
Wo das Alte ist verdaut.
Nur die Liebe schafft‘s, dass
Du nicht schaffst die Schuld.


Neue Wege offenbaren sich,
Wir sind geblieben in der Liebe,
Auch wenn die Trauer
So manche Stunde füllte aus.

Dem Abschied, niemand kann
Ihm entgegen stellen sich
Ohne Schmerzen dabei
Zu schaffen seinem Ich.

Ihn willkommen heißen,
Ihm vertrauen, dass er
Das Neue bringt, heißt
Zu leben in Gottes Einsicht.

 

 

 

                                                                                                                     Ute Malina Rößner 

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