Lausche dem Herzen

Wer Gedanken erlösen möcht,
Wird sich in sie verweben.
Neue Muster werden entstehen,
Doch alles andere bleibt,
Weil kein Gedanke erlöst und befreit.

Unmöglich kannst du sie halten oder
Sie lenken und bestimmen,
Doch sie können dich ganz ungeniert
Gefangen nehmen und bleibst du unbewusst,
Wirst du an ihnen hilflos klammern.

Lässt du sie Häuser bauen,
In denen nicht kannst wohnen,
Dann frage dich, warum das so ist.
Was machen Häuser Sinn, wenn
Kein Mensch glücklich ist darin?

Nichts ändert sich,
Du bleibst, was du bist.
Nur die Gedanken schleppen dich,
Lassen dich nicht ruhen und nicht rasten,
Kannst es selbst nicht mehr verkraften.

Stille atmen, Raum- und
Zeitlosigkeit erfahren,
Aufgehen wie die Krone einer Baumes,
Doch nur mit Wurzeln tief,
Kann Halt und Heim erfahren werden.

So formt sich Schönheit,
Sie bekommt ein Gesicht,
Dann brauchst nichts mehr erklären,
Jeder weiß, was du erlebst und
Auch wovon du sprichst.

Wenn Freude ist und doch da
Diese Stimme ist, die sagt,
Dass das kein Leben ist,
Dann frag die Stimme,
Wer sie ist und lausche ihr.

Es sprießt unaufhörlich, weil
Alles wachsen und gedeihen möcht,
Nichts will nur im Äther sein,
Alles möcht sich zeigen
Vollendet, harmonisch und rein.

Ein Same in guter Erde,
Mit Bedingungen
Für ihn geschaffen
Aus dem kann werden,
Was sich kann sehen lassen.

Es macht keinen Sinn,
Außer deine Seele will es,
Doch dann wärst glücklich auch darin,
Neue Pläne stets zu schmieden und
Fix beim nächsten Stelldichein sich wiederfinden.

Wozu bist du da und
Wer bist du überhaupt?
Gott hat in dir gepflanzt den Samen,
Den du hier sollst
Gedeihen lassen.

Vergänglichkeit, wie schön sie ist,
Wenn vollendet war der Augenblick.
Da gibt es keine Sicherheit zu suchen
Und Freiheit vermisst du nicht, denn
Erlebte Enge gibt es darin nicht.

Das Herz weiß den Weg und
Es weist ihn dir, doch wenn du
Dich im Mangel fühlst und suchst,
Dann führt dich der Gedanke,
An dem Halt du sucht.

 

Doch dann kann sein,
Du kommst nicht weit,
Denn ein Gedanke löst
Den anderen ab und
Macht sich nichts daraus,
Ob du dich drehst im Kreis.

 

Das Herz jedoch,
Es verlässt dich nicht,
Denn die wahre Liebe
Darin doch liegt und
Wenn du wieder
Unglücklich bist,
Dich hast ertappt,
Dann folge nur noch dem
Was aus dem Herzen ruft.


Fühle, dass das, was es spricht,
Keine Entscheidung zulässt.
Das Herz kennt nur einen Weg für dich,
Der dich soll führen,
Wo du vollendet
Dich erlebst,
So wie der Same des Gänseblümchens
In der vollendeten Blüte
Seinen Sinn erfährt,
Indem er sich selbst
Zerstört,
Zu werden,
Was er ist.

 

 

 

 

 

                                                                    Ute Malina Rößner

 

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