Tochter

 

Tochter,

Auch ich wollte dir noch soviel sagen,

Doch wie sollte ich,

Wo ich doch nie gekonnt,

Das Wort so finden

Und so tat ich lieber in der Hoffnung,

Dass du meine Sprache verstehst,

Wenn sie auch nicht sprichst.

 

Tochter,

Ich hab dich nie wirklich verstanden,

Weil du so anders bist,

Doch jeder Schmerz,

Den du erlitten,

War für mich ein großer Stich,

Denn geliebt meine Kleine

Hab ich dich.

 

Tochter,

Ich würd` dich jetzt, jetzt,

Gern nocheinmal in meine Arme nehmen,

Zu wenig tat ich es im Leben,

Doch ich war so unsicher

Und die Übung fehlte mir im Vater sein,

Flüchtete mich lieber in Freiheitsgesuche

Und so blieb ich ewig auf der Suche.

 

Tochter,

Eins möchte ich dir gern noch sagen

Und ich wünscht, du hörtest mich,

Eine Tochter, wie dich zu haben,

War für mich das größte Glück

Und ich wünsche mir so sehr,

Du vergibst mir

All mein Ungeschick.

 

Tochter,

Wenn du mal

Einsam dich fühlst

Und vielleicht mich vermisst,

Dann sei ganz still,

Dann hörst du mich,

Denn ich verlass dich nicht,

Bin da, wenn du mich lässt.

 

Tochter,

Das Leben von hier oben

Sieht so ganz anders aus,

So einfach und so schlicht

Und ich seh`, wie überall

Die Liebe fließt in Strömen,

Verschließ dich vor ihr nicht,

Ich liebe dich.

 

hirschkaefer2

 

                                                                                                           Ute Malina Rößner

 

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