Meister
oder
Große Seele

 

Meister,
Du kommst
In meinen frohesten Stunden,
Dann, wenn ich
Im großem Glücke
Selbstvergessend
In Lüften schwebe.
Die Engel singen mir
Ein Liebeslied.

 

Meister,
Du kommst,
Trittst in mich ein
Und ich bin da,
Nimmst ein den Raum,
Der ich bin.
Entzündest meine BÍlder,
Selbst, wenn sie nur
Ein Fühlen sind.

 

Meister,
Du kommst,
Doch woher kommen
Plötzlich die Gedanken,
Die Attacken sind und
Ich gewiss nicht hab gemacht,
Kann mich nicht daran erinnern,
Wo lagen sie ,
So lange brach.

 

Meister,
Du, kommst
Zu ungelegener Stunde.
Ich seh die Flammern lodern,
Wie sie aus mir schlagen.
Jede Zelle scheint davon berührt
Und ich zerfalle mit den Bildern
Bis hin, das nichts mehr
Von mir übrig bleibt.

 

Meister,
Du kommst
Als Wind,
Als leichte Brise,
Als Welle,
Als Heidi und auch
Als Michael oder
Als mein Spiegelbild,
Das ich in allem seh.

 

Meister,
Du kommst,
Damit allein ich bin,
Jeder Schein schwindet hin,
Der Vorhang fällt,
Kein Weg macht Sinn.
Der Raum,
Der mich getragen,
Geht dahin.

 

Meister,
Du kommst,
Noch zittern mir die Knie,
Mein Herz vibriert,
In meinem Körper rieselt es,
Als wollt er gehn,
Doch ich bin so klar
Und unberührt,
Das Berührte starb.

 

Meister,
Du kommst,
Mir zu entziehn
Das Leben, das ich lebe,
Indem, du öffnest
Alle Türen
Zu Räumen,
Wo so manche Seele
Gefangen gelebt.

 

Meister,
Du kommst,
Weil ich dir vertrau,
Bin gewiss,
Das alles,
Was mir wiederfährt,
Der Freiheit dient,
Damit das Leben
Wahrhaftig ist.

 

 

Ute Malina Rößner
12.12.12

 

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