Hörst du das Lied
Meister,
Sag mir doch,
Was meisterst du?
Ich war heut wo,
Wo es keinen Meister gibt.
Ich sah nur Glut
Und brodelnd Blut.
Blieb unberührt
Von alledem
Und doch
Geschah mir was
Und doch
Weiß ich nicht wem.
Ich sitze hier,
Als wär nie was gewesen,
Als wäre immer noch,
Was gestern bereits war
Und doch,
Es waren Welten,
Die sich erhoben
Und sprengten fort,
Was ich zuvor gewesen,
Indem ich unberührt
Einfach so da saß,
Obwohl ich sah,
Wie die Welt in sich zerbrach.
Meister,
Hast du bereits erlebt,
All das,
Wodurch ich geh?
Wieso treffe ich dich
Dann nicht auf diesem Weg?
Wo sind deine Spuren?
Wo ist deine Hand?
Wo bist du gewesen?
Warum ist nicht
Geebnet der Weg,
Wenn deine Liebe
Doch berührte dieses Land?
Meister,
Wie sollte ich dich treffen
Und auch wo,
Wenn ich selbst
Verloren ging
Und kein Weg sich fand,
Den ich hätt beschreiten können.
Vermisste dich ja nicht,
Auch nicht mich
Oder irgendwen und was.
So konnt ich
Auch nicht treffen dich
In diesem Feuer,
Das kein Wasser lischt.
Meister,
Hörst du das Lied,
Das in mir singt?
Kannst du sehen,
Wer es angestimmt?
Vernimmst du?
Vernimmst du,
Was keine Worte braucht,
Keine Begegnung
Von Geist und Haut,
So leise ist
Und doch so laut,
So kraftvoll
Und so sanft zugleich,
So schön,
Dass man
Todlos kann
Darin zergehn.
Ute Malina Rößner