Der Gaukler

Der Tod hat mich ergriffen,

In seinen Händen hielt er mich.

Er ist in meinen Zellen,

Will, dass ich schau

Ihm ins Gesicht.

Ich kann ihm nicht entweichen,

Zu nah er mir kam,

Traf mich im größten Glück

Ohne, dass ich ahnte,

Dass in diesem Moment es ihn gibt.

Auch war er da, heute

Als ich vor die Tür hinging,

In die strahlend Sonne schaute

Und sogar auch noch

Als ich mich drehte um.

Endlich ging ich schlafen,

Froh in meinem Bette lag,

Löschte aus das Licht,

Doch auch im Traum war er

Und lachte über mich.

Umschleichen tut er mich

Zu jeder Stunde, ist da,

Wohin und wann ich geh.

Ich frage ihn,

Warum ich ihn nicht sehe,

Obwohl ich weiß,

Dass er es ist.

Da sagt er,

Du kannst mich

Niemals sehen,

Weil es mich nicht gibt

Und auch du bist nicht.

Was sagt er da,

Wie soll ich das verstehen,

Spür doch,

Das Auf- und nieder gehen,

Das Werden und Vergehen.

Das, was wird

Und das, was war

Lebt durch dich

Und stirbt sogleich,

Weil der Verstand

Ein Gaukler ist,

Doch du änderst dich nie,

Bleibst immer da.

 

 

                                                                                      Ute Malina Rößner

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