Vergissmeinnicht

 

Da sitzt du

Zwischen den

Vergissmeinnicht

So vor dir hin

Und ich bin schon

In meinem Flug,

Denn ich habe Flügel,

Um zu fliegen

Und kann dir nicht

Zu Füßen liegen,

Denn dann lahmen sie

Und irgendwann

Wüßt ich nicht mehr,

Warum Gott mir

Flügel gab,

Weil wir die Kraft vergessen,

Die kein Leben hat.

 

Kaum ich mich

Vom Boden hob

Zu meinem Flug,

Fliegt ein Vogel

Schon mit mir

Und lacht mich an,

Der es wie ich

Auch nicht erträgt,

Wenn er ohne

Zu fliegen lebt

Und er hat

Die gleiche Angst wie ich.

Diese hilft uns sehr,

Dass niemand für den anderen

Einen Käfig baut

Und ihm seine Freiheit

Im Namen der Liebe raubt.

 

So schwingen wir uns

Hoch in die Lüfte.

Unsere Flügel

Tragen uns

Über Meere,

Durch Wälder

Und über sie hinaus,

Über Wiesen, Felder,

Durch Blumendüfte

Und wir hinterlassen

Unsere Früchte

Und wenn wir uns

Auch hin und wieder

Niederlassen,

Dann wissen wir,

Warum wir Flügel haben

Und in welchen Zauber,

Sie uns tragen

Und bevor wir das vergessen,

Fliegen wir wieder los.

 

      

                                                                        Ute Malina Rößner

 

 

Hier gehts zu den leiblichen Gedichten

zurück