Frühlingslied
Leise schleichen Nebelwölkchen
Über erwachende Wiesen in der Früh,
Legen sich ganz sanft nieder,
Verflüchtigen sich im Nu.
Die Sonne greift
Mit ihren langen Strahlen
Wahllos nach allem ohne Ziel,
Niemals lernte sie zu Klagen.
Regentropfen fallen nieder,
Wo sie gerade sind,
Lassen von sich trinken,
Geben gerne, was sie sind.
Schnecken knabbern munter
Am Giersch und am Spitzwegerich.
Ameisen bei den jungen Brennnesseln
Gemeinsam tummeln sich.
Junge Knospen an den Zweigen
Blühen frisch wie jedes Jahr.
Haben keine Angst zu sterben,
Weil sie immer wieder neugeboren werden.
Lieblich sind die Düfte,
Die im Äther schwirren,
Bunte Vögel trällern Lieder,
Die in ihnen summen.
Die Rehe bleiben zaghaft stehen,
Schauen aus der Ferne,
Doch bevor ich sie streicheln kann,
Hüpfen sie weiter in die Wälder.
Die Sonne klettert immer höher,
Geschwind kommt sie voran,
Ihr Strahlen wird immer wärmer,
Fruchtbar wird das Land.
Eingebettet, aus dem großen Fluss,
In dem alles treibt und
Getrieben wird,
Entsprang für dich mein Frühlingslied.
Ute Malina Rößner