Er schweigt

 

Noch ein paar Fotos
Einfangen

Von dem Weg,

Den ich ging.

Auch kann er

Nicht wiedergeben,

Was in mir vorging.

 

Auch sagt er nicht,

Ging ich allein

Oder waren wir zu zweit.

Wen oder was

Trug ich gerade

In meinem Herzen

Und hat mich erfreut.

 

Wie war mein Schritt,

Schwer oder leicht,

Tanzte ich oder
Umarmte ich ein kleines Kind.

War der Weg zu breit oder zu eng,

War er zu kurvenreich, zu lang oder kurz,

Zu holperig oder glatt oder ideal.

 

Er sagt nicht,

Gab es ein Ziel oder

War er selbst genug.

Kam ich gut voran oder

Hielt ich immer wieder lange an,

Zu schauen,

Was mich mit ihm verband.

 

Gab er mir Geborgenheit,

Dass ich bleiben wollte oder

War es eher kalt.

Hat er mich eingeladen,

Auf ihm zu gehen oder

Wollt ich mich auf ihm erleben,

Einfach so.

 

Er sagt nicht,

Wen ich getroffen, ob mich

Begleitete der Nachtigall Gesang

Oder war es der der Lerche,

War der Himmel weit und offen,

Was lockte mich auf diesen Weg,

Dass ich ihn ging.

 

Vielleicht, vielleicht war er

Einfach kahl geworden,

Fühlte sich ganz ausgesogen

Wollt ihn schmücken,

Ihm Freude bringen,

Damit er sich kann wieder

An sich entzücken.

 

Vielleicht wars auch
Der leise Klang,

Den ich hörte

Bei Sonnenuntergang,

Sah des Mondes Sichel

Sich erheben,

Einmal sich selbst erleben.

 

Der Weg sagt nicht,

Was ist mit mir geschehen

Und

Würd ich ihn

Nocheinmal gehen.

Er schweigt.

Verrät dir nur,

Was in dir ist,

Wenn du ihn gehst.

 

 

 

                                                                        Ute Malina Rößner

 

 

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