Stille nun
Getränkt mit Leben
Bis zum Überquellen,
Versprühte sich
Sie ohn‘ Unterlass.
Doch nun ist
Ihre Kraft erschöpft,
Dass Ruh verdient
Nun die Natur.
Gönne ihr den Frieden.
Lass los ihre Spur.
Hat sie nicht gegeben
Genug im Überfluss.
Was macht dich hungrig
Nach immer mehr,
Hat dich nicht erreicht
Ihr Liebeslied.
Sie zieht davon, doch
Du bleibst hier,
Du fühlst dich nicht
Als Teil von ihr.
Im Stich lässt sie
Nicht dich und nichts,
Sie geht nur
Mit dem was ist.
Die Früchte sind vergeben,
Die Blüten duften nicht mehr,
Die Schwalben sind heut
Morgen davon geflogen.
Leicht sind geworden
Die Zweige an den Bäumen,
Verdorrt die Blätter,
Der Saft der fließt nicht mehr.
Stille ist nun angesagt
Da draußen,
Wohin auch schaut
Dein müdes Aug‘.
Doch unter Erde,
Da wird fleißig schon gewoben,
Wie in deinem Herzen auch
Das neue Gewand,
Das dich hüllt ein
Mit neuen Düften,
Mit neuen Klängen
Beim nächsten Stelldichein,
Wenn die Zeit der Stille
Da draußen
Ist wieder vorbei.
Ute Malina Rößner