Lieber Michael

wenn der Geist sich berührt fühlt, dann wächst etwas. Da, wo zwei Geister auf dasselbe ausgerichtet sind, werden, sofern Widerstände überhaupt hier und da vorhanden sind, mit Leichtigkeit aufgelöst. Widerstand kommt immer nur zustande, wenn etwas Grundsätzliches im gegenseitgen Verstehen und miteinander umgehen nicht stimmt.
Das Grundsätzliche können wir nicht selber schaffen. Das ist gegeben.
Es ist die Basis dafür, dass ein geistiger Austausch überhaupt zustande kommen kann, das gleichzeitig ein Gefühl der Befriedigung hinterlässt und man sich damit genährt fühlt. Es ist wie Blumen gießen, die auf einem Boden stehen, der gut ist für sie.
Wenn ein Gefühl des sich geistigen Verstehens da ist, hat man das Empfinden, der andere begegnet einen mit Wachheit. Wie es tatsächlich ist, weiß ich nicht, doch Tatsache ist, dass meine Wahrnehmung so ist, wenn ich mich gesehen fühle durch etwas, das mich berührt, fühle ich mich geliebt und wohl.
Eigentlich Quatsch, was? Denn, ich kann ja auch ein Buch lesen, das für Tausende oder Millionen oder für alle geschrieben ist und ich empfinde das, was ich jetzt empfinde genauso, während ich an Dich schreibe oder etwas von Dir lese.
Andererseits fühlt man sich von der Mutter geliebt und liebt seine Kinder und fühlt sich geliebt und doch muss damit nicht unbedingt eine geistige Verwandtschaft verbunden sein. Sie kann es, doch muss es nicht. Doch die größte Wachstumsebene für den Geist findet da statt, wo man geistigen Gleichklang fühlt.
Es findet eine urplötzliche Erweiterung statt. Es ist ein davonschwimmen in neue Gefilde, deren Vertrautheit ruft.
Wie Du schreibst, gibt es viele Meinungen, dass die gefühlsmäßige Betrachtung der Welt wesentlicher ist, als die verstandesgemäße. Das sehe ich auch so und frage mich, ob man mit dem reinen Verstand überhaupt etwas betrachten kann und gleichzeitig dabei etwas empfinden. Der Verstand ist notwendig, aber mit dem Verstand können wir keine Schönheit erleben und wahrnehmen und sie auch nicht schaffen. Ich sehe ihn auch als Werkzeug und sogar als ein hoch wichtiges.
Mit dem Gefühl allein können wir keine Schönheit schaffen, sondern nur das energetische Bild dafür in die Welt setzen.
Der Verstand ist nun gefragt, um das alles umzusetzen, wie auch der Körper.
Wenn ich ein Bild aus dem Gefühl heraus malen möchte, dann male ich einfach los und man könnte meinen, ich habe den Verstand ausgeschaltet. Doch er ist nie ausgeschaltet. Er ist lediglich in die absolute Dienerrolle gerutscht und dieser leitet damit auch den Körper an, zur bewussten und klaren Handlung. Ist der Verstand nicht klar, kann sich keine klare und eindeutige Handlung vollziehen. Das Gefühl und der Verstand müssen perfekt zusammen wirken.
Das Gefühl, der Verstand und der Körper sind in Einheit gekommen. Nun kann etwas geschaffen werden.
Es entsteht etwas.
Agiert der Verstand ohne Gefühl, was nicht wirklich geht, nur die Prioritäten sind verdreht, dann wird auch etwas geschaffen, doch es ist mehr ein abarbeiten von etwas oder ein logisches zusammenfügen von etwas.
Es ist etwas Logisches, was daraus erfolgt, doch nichts wirklich Individuelles.
Also, Ausgangspunkt wird die Logik sein. In der Mathematik wie auch in anderen Naturwissenschaften wird es angebracht sein, sich von der Logik leiten zu lassen, anders geht es ersteinmal nicht, denke ich.
Auch da baut sich etwas auf. Damit kommt auch etwas Neues in die Welt, doch nicht unbedingt etwas, woran sich die Seele erholen und wahrlich erfreuen kann. Es kommen damit nicht wirklich mehr Schönheit und Harmonie in die Welt. Ich glaube, es ist auch nichts Individuelles, denn aus der Logik heraus können verschiedene Menschen an verschiedenen Orten gleichzeitig das Gleiche hervorbringen, da sie einfach der Logik in ihren Forschungen folgen. Das Neue kommt immer aus der göttlichen Quelle und das geht über das Gefühl, über die Verbindung mit dem Herzen. Wenn wir im Herzen sind, sind wir bei Gott. Nichts ist so sensibel wie diese Verbindung.
Dabei ist der direkte „Draht“ fühlbar zu den verschiedenen Ebenen und Quellen.
Sicher, viele Hilfsmittel können mit der Verstandesintelligenz geschaffen werden, die das Leben bequemer machen und Mittel und Gegenstände hervorbringen die dazu dienen, Hilfsmittel zu sein für die Schaffung von Schönheit.
Das Hilfsmittel Verstand schaffte Hilfsmittel für die Verwirklichung von wachsender Schönheit und wachsendem Wohlstand.
Heute rufen wir nach "emotionaler Intelligenz", weil sie uns fehlt, weil sie notwendig ist und sehr dringend sogar, wenn die Welt sich zum Besseren wenden soll. Die Verstandesintelligenz hat in einer Männer geprägten Welt den Hut auf und die andere wird eher leicht belächelt. Der Mann, die Ratio muss diese belächeln und verhöhnen und sie unter seinen Wert betrachten und stellen, denn sie beschwört seine Angst herauf, seine Angst vor seinem Untergang und dem Gefühl, die Dominanz zu verlieren. Die herrschende Verstandesintelligenz in der Welt hat die Weiblichkeit sehr kaputt gemacht. Die Frauen mussten in dieser Männerwelt ihr eigenes Wesen immer mehr verraten, um nicht an Unterdrückung und Abhängigkeit zugrunde zu gehen. Eine Verzerrung der emotionalen und der verstandesgemäßen Intelligenz sind die Folge und von Intelligenz kann man dann in beiden Fällen bald nicht mehr sprechen, denn es machen sich eher Vergiftungssymptome beider bemerkbar.
Die Männer haben die Frauen in die Prostitution getrieben. Sie führen die Geschicke in der Welt schon so lange und die Frau musste ihre natürliche Weiblichkeit aufgeben und entweder in die Raffinesse gehen und den Mann Gespielin sein, damit sie seine Gunst hat und nicht verhungern muss oder sie zieht sich selbst die "Hosen" an und macht es ihm gleich.  Emotionen haben einen verpönten Anstrich bekommen und die Auswirkungen betreffen dann den Menschen als Ganzes. Doch, wenn die Frau immer mehr kaputt geht, wird auch der Mann immer mehr zu Grunde gehen. Der Trend ist nun einmal dahin gegangen, doch zu einem hohen Preis. Siehe überall hin - Frauen auf Zeitschriften immer schön sexy, doch die Blicke sind oft hohl ohne Verstandes- und ohne emotionaler Intelligenz. Was ist, wenn sie nicht mehr sexy ist bzw, dem Sexsymbol der Gesellschaft entspricht.
Die emotionale Intelligenz geht von der Frau bzw. von der weiblichen Seite aus. Sie muss es wieder zulassen und leben dürfen und das Leben in allen gesellschaftlichen Bereichen damit durchdringen, damit es zu einem ausgewogenen Verhältnis zwischen Verstandesintelligenz und emotionaler Intelligenz kommen kann. Es muss zu einem ausgewogenen Verhältnis kommen, zwischen diesen beiden Seiten und nicht das die Verstandesintelligenz die emotionale Intelligenz in Schach halten will mit seinen Machtmitteln.
Selbst in den Bereichen, wo die emotionale Intelligenz die Vorherrschaft haben sollte, dominiert heute die Verstandesintelligenz - siehe in die Malerei. Die modernen Ausstellungen sind oft nur abartig und krank. Die Verstandesintelligenz ist dort fehl am Platz. Ich kann den Tübke verstehen, wenn er sagte, dass er nie in moderne Ausstellungen geht, höchstens bis Delacroix. Die Wärme, die Liebe, das Anschmiegsame, das Einladende, das Aufnehmende, das fehlt einfach. Die Sprüche, die viele von sich geben, was Kunst ist und was nicht, entspringt meist auch nur sehr eckigen Köpfen, von Leuten die mit ihrem Emotionen schwer klar kommen. Die ganzen Hausfrauenmalerinnen, die noch was Normales in sich tragen, malen doch alle schönere Bilder als die Leute, die nur aus der Ratio leben und denken oder gefühlsmäßig gestört sind. Nur die haben auch ihre Lobby hinter sich und tragen sowas noch als die Kunst in die Köpfe der Menschen.
Natürlich kann sich ein Mensch, der von seinen wahren Gefühlen von seiner Herzlichkeit abgeschnitten lebt, sich kein Blümchenbild oder ein Bild mit plätschernden Bach durch die Landschaft hinhängen. Das würde glatt seine Heiligkeit Ratio beleidigen und seine verzerrten Emotionen ansprechen und irritieren. Anders ist es natürlich, wenn das Blumenbild schon wieder einen Wert hat, das ihm von der Ratio verliehen wurde. Wenn ein Blumenbild von van Gogh heute Summen wert ist, die kein Mensch bezahlen kann, dann wurde dem Bild dieser Wert durch die Ratio verliehen. Dann passt es wieder. Denn das Bild selbst hat noch den gleichen Wert, wie zu dem Zeitpunkt als es der Künstler schöpfte, denn das Bild ist vor Gott kein anderes geworden.
Lieber Michael, für heute möge es genug sein. Ich freue mich, von Dir zu hören.

Herzlichst
Malina

PS: Im Übrigen finde ich den Begriff "Herzensintelligenz" richiger als "emotionale Intelligenz".

Die Seele antwortet
Beseelt – Begeistert

Du fragst, ob es gibt einen Unterschied,
Zwischen begeistert und beseelt zu sein?
Ich sage, ja den gibt es wohl, denn wenn
Du beseelt dich fühlst, dann wirst du still
Und weit, fühlst dich verbunden mit
Allem was ist weit und breit. Du dringst
In jedes Herz hinein, denn du bist von allem,
Was dazwischen stehen könnte frei.
Die große Seele tanzt in dir.
Sie hat genommen dich in sich hinein
Und du bist nun von allem Tun befreit.
Es fließt aus dir das Seelenheil,
Tatenlos, so wie Gott es will.

Bist du begeistert, sprühst du
Voller Tatendrang. Es drängt
Aus dir, was in dir berührt,
Gewaltig in die Welt hinein.
Der Verstand ist eingeschaltet
Und tanzt vor Freude, dass
Er etwas schaffen kann,
Denn nach außen er immer will.
Was innen ist, ist ihm egal.
Doch ist’s in Einheit mit der Seele,
Mit dem, was im Herzen wohnt,
Dann entsteht etwas, das
Die Welt verschönern wird.

"Die meisten Erwachsenen können weder richtig heulen, noch richtig wütend werden, noch richtig lieben, noch richtig genießen, noch richtig ruhen, noch richtig atmen."

Dieter Duhm
aus "Aufbruch zur neuen Kultur"

"... und man redet mit Ernst und Empörung von der Zerstörung der Natur; wirklich gelitten wird an anderen Dingen; Kontaktstörungen, unschöpferisches Leben, sexuellen Schwierigkeiten, Unfähigkeit zur Hingabe, Depressionen, Gefühlen von Angst, Sinnlosigkeit und allgemeiner Lebensunlust."

Dieter Duhm
aus "Aufbruch zur neuen Kultur"

 "Ich trage in mir die Vision eines neuen Menschen - der nicht gezwungen sein wird, jemand anderer als er selbst zu sein, und dem man keine Ideale geben wird, denen er zufolgen hat, sondern die Freiheit, sein eigenes Potanzial zu verwirklichen.
Man wird ihm keinen Ehrgeiz mitgeben, man wird ihm keine Erziehung geben, die Ehrgeiz in ihm erzeugt, denn das ist das reine Gift."

Osho
aus "Das Buch vom Ego"
Ullstein-Verlag

 "Wir können die Tradition der alten Germanen nicht einfach wiederholen. Aber es wäre gut, die Weisheit zu entdecken, die in diesen Traditionen steckt. Und gerade für Frauen wäre es wichtig, ihr eigenes Wissen zu ehren und zu entfalten und ein gesundes Selbstwertgefühl zu entdecken. Denn Frauen wissen etwas, was Männer nicht kennen und nicht verstehen. Frauen sollten nicht in Konkurrenz zum männlichen Wissen treten. Das männliche Wissen geht oft in die Breite.  Doch Männer wissen viel und können gut darüber reden. Die Weisheit der Frau geht in die Tiefe. Über diese Weisheit kann man nicht einfach nur reden. Sie wird erspürt. Frauen sollten ihrer eigenen Weisheit trauen.....Sie verstehen alles. Sie sehen auf den Grund. Sie sprechen nicht viel.
Doch wenn sie etwas sagen, dann trifft es den Nagel auf den Kopf." S.70

Amselm Grün und Linda Jarosch
aus "Königing und wilde Frau"dtv

"Die Verdrängung der germanischen Göttinnen führte in der Geschichte dazu, daß die Weisheit der Frau abgewertet wurde." S.71

Amselm Grün und Linda Jarosch
aus "Königing und wilde Frau"dtv

"In der heutigen Zeit ist Jugendlichkeit hoch angesehen, was dazu geführt hat, daß die weise Frau an Bedeutung verloren hat. Doch viele Frauen  sehnen sich danach, einer weisen Frau  zu begegnen. Sie spüren, daß sie sich im Alltag oft verlieren und nicht mehr in ihrer weiblichen Kraft stehen....Jede Frau trägt die weise Frau in sich. Doch sie ist oft verdrängt und fristet ein kümmerliches Dasein unter einer Decke von Selbstentwertung....Frauen haben oft einen Blick für das Wesentliche eines Menschen.... Sie tragen zur Erlösung bei.... Die weise Frau in uns führt uns wieder zu unseren weiblichen Wurzeln... Frauen, die ihrer eigenen Weisheit nicht trauen, spüren oft Unsicherheit, wenn es um sie selbst geht. Sie sind viel mehr bei anderen als bei sich. Aber im Erzählen kommt ihre tiefere Weisheit immer zum Vorschein... Ihe Seele weiß ganu, was sie brauchen." S71-74

Amselm Grün und Linda Jarosch
aus "Königing und wilde Frau"dtv

"Frauen suchen heute nach ihrer wahren Identität. Sie spüren, daß sie nicht einfach nur die Denkmuster der Männer übernehmen dürfen. Sie haben sich auf den Weg gemacht, um ihre eigene Identität zu suchen....Viele Männer werten das Suchen der Frau ab. Sie wollen ihre Frau nach wie vor in ein Korsett pressen, das ihrer Vorstellung entspricht." S,145

Amselm Grün und Linda Jarosch
aus "Königing und wilde Frau"dtv

"Darum sage ich, daß wahre Intelligenz vom Herzen kommt. Intelligenz ist nicht intellektuell,  sondern emotional: nicht Denken,  sondern Fühlen.  Nicht Logik, sondern Liebe. "

Osho

"Intelligenz des Herzens"

Osho Verlag