Du bist Dein Licht (20. Brief Sonja)
Liebe Sonja,
Danke für Deinen Brief, den ich mit Freude und natürlich offenem Herzen las. Ich möchte davon hier jetzt mit Deiner Erlaubnis einige Sätze vorwegstellen. „… Also, so habe ich diesen außen wetterwechselhaften Tag genutzt und mich an meinen Kleiderschrank gemacht. Das hat den ganzen Tag gedauert, obwohl ich gar nicht übermäßig viele Klamotten habe. Doch es waren teilweise sehr alte Kleidungsstücke dabei. Ich ließ mich teilweise nochmal in diese Zeit fallen und wie ich mich darin gefühlt habe und es verglich mit meinem jetzigen Empfinden. Ich verabschiedete mich so nicht nur von Kleidungsstücken, sondern spürte dabei, wie frei ich mich plötzlich fühlte von auch damit verbundenen Teilen meiner Vergangenheit. Manches fühlte ich aufzubewahren und weiter zu tragen. Doch in neuer Kombination und somit wirkte manches alte Kleidungsstück völlig neu an mir. Auch öffnete ich meine Schmuckschatulle und probierte verschiedene Accessoires dazu. Manches der Kleidung tat ich zur Seite, weil ich Lust verspürte, bald meine Nähmaschine hervorzuholen und bei Gelegenheit etwas Neues daraus zu machen. Immer wieder zog ich mir etwas an und ließ den Blick aus dem Spiegel auf mich wirken. Ich wollte mich spüren und vor allem auch, ob das, was nun noch in meinem Kleiderschrank hängen wird, meinem Wesen gerecht wird. Ich spürte, wie die Kleidung, die wir tragen, sogar das Verhalten beeinflusst. Ich spürte Stimmungswechsel in mir vorgehen. Es war ein spannendes Erlebnis für mich. Am Abend, nachdem ich zufrieden mit mir und meinem Kleiderschrank war, zog ich mir dann etwas sehr Schönes an, ein schwarzes Leinenkleid mit orangefarbenen Blumen darauf gedruckt, schnappte die Beutel für die Kleidersammlung und brachte sie fort zur Kleiderbox und anschließend ging ich in ein Restaurant essen. Ich saß draußen und mein Tisch stand unter einem Baum. Es war so toll. Ich genieße mein Alleinsein, so ohne Partner zu sein wie nie zuvor in meinem Leben. Ich weiß auch nicht, ob ich das nochmal anders will und das aufgeben würde. Das müsste schon jemand sein, der sich zu meinem Wesen so gut anfühlt wie ich selbst im Moment zu mir. Naja, andererseits lass ich es einfach auf mich zukommen, was kommen will und weiter gehen was von mir gehen will. Insgesamt fühle ich mich reich beschenkt und angefüllt mit geistiger Nahrung, die mir Wohlbefinden beschert. Ich weiß, wie wichtig es ist, nicht nur bei der Nahrung für den Körper darauf zu achten, dass sie uns gut tut, uns nährt und wir sie vertragen, sondern das gleichermaßen auch die geistige Nahrung betrifft. Ich fühle mich im Moment weder am Anfang von etwas noch am Ende, sondern einfach so richtig gut mittendrin. Mit Gerald das liegt nun auch weit über ein Jahr zurück und es kommt mir ewig vor, obwohl ich so zögerlich, ängstlich und unsicher ich darin war mit der Trennung. Heute muss ich darüber sogar schmunzeln. Wir trafen uns zufällig noch einmal auf der Straße, doch nach einem kurzen freundliche Gespräch miteinander ging jeder seines Weges weiter. Ich bin dankbar für das, was wir miteinander hatten und auch für alles, was ich bisher erlebt habe, ob in Beziehungen oder alleine, auch wenn ich heute sicher einiges anders machen und entscheiden würde. Doch ich war da halt nicht die, die ich heute bin und so konnte es auch nicht anders sein als es war. Ich fühle Frieden mit meiner Vergangenheit und den Menschen, die darin eine Rolle spielten. All das hat mich ja genau da hin gebracht, wo ich heute vor allem emotional stehe. Mein Vertrauen ins Leben und ins Geschehen wird weiter wachsen, dessen bin ich mir sicher wie ich auch weiterhin meine Seele entfalten lasse. Mein Herz wird mir weiter den Weg weisen und ich ihm lauschen. Ich hoffe, dass ich auch immer gelöster bei auftretenden Konflikten bleibe. Schließlich will das Universum mir nur Gutes. Das halte ich hoch. Ich weiß ja inzwischen, wenn ich mich im Einklang mit mir und dem Ganzen fühle, dann löst sich alles harmonisch, denn die Liebe ist eine alles in Einklang bringende Kraft und weiß, warum was geschieht oder geschehen muss. Übrigens will mein altes Unternehmen wahrscheinlich in diesem Jahr neu eröffnen und hat angefragt, ob ich wieder einsteigen würde. Doch das weiß ich noch nicht. Ich werde es wissen, wenn es notwendig ist, es zu wissen. Im jetzigen Augenblick Klarheit zu fühlen, ist wichtiger, als das was geschehen könnte……. „ Liebe Sonja, nach dem Lesen spürte ich, der Zeitpunkt ist da, dass ich Dir nicht mehr schreiben werde. Du bist auf einem Weg, auf dem Du Dir selbst Licht geworden bist und bei Deiner Wachheit für den Augenblick auch immer als nächstes den richtigen Schritt gehen wirst und die richtige Handlung von Dir ausgehen wird. Damit sage ich nicht, dass Deine vorherigen falsch waren. Doch Du selbst warst es, die immer wieder in Ihre Schritte und Handlungen den Zweifel massiv gesät hat und sich Unzufriedenheit geschaffen hat. Wenn man sein Bewusstsein erweitert hat, fallen die Zweifel einfach mehr ab und man fühlt sich im Einklang und nicht getrennt. Heute fühlst Du Dich ja auch im Einklang und Frieden mit Deiner erlebten Vergangenheit, obwohl diese sich nicht geändert hat, sondern nur Dein Blick auf diese. Du wirst erfahren, dass wenn es notwendig ist, Dir immer Helfer gegeben werden. Wir sind ein großer Verbund an Seelen, letztendlich eine große Seele, die aus vielen Einheiten besteht und die Energien daraus fließen unaufhörlich zueinander und ineinander. Unsere Organe gehören auch zu einem Körper und wenn eins beeinträchtigt ist, ist der ganze Organismus beeinträchtigt. Der Magen kann nicht zum Darm sagen: „Was geht es mich an, wie es Dir geht. Jeder ist für sich selbst verantwortlich.“ Je besser jeder seiner Verantwortung für sich gerecht wird, sich im Einklang mit allem fühlt, desto besser für das Ganze. Wenn es dem Darm nicht gut geht, so ist es vielleicht ein Signal für den Magen, dass er bessere Nahrung aufnehmen muss und damit das Geschehen kann, ist ein gesunder Geist und eine gute Wahrnehmungsfähigkeit notwendig. Für die trägt der Mensch die Verantwortung, indem er immer wieder nach innen lauscht und die Orientierung daraus empfängt. Wir sind da, wo wir gebraucht werden und für uns sind andere da, wenn und wo wir brauchen. Alles ist ein Fließen, wo Nehmen und Geben immer gleichzeitig stattfinden. Nur der Verstand trennt diese beide Aspekte und schafft Unsicherheit, Opfer und Täter, Geber und Nehmer. Dabei dient alles dem einen großen Ganzen, denn ist das Ganze nicht heil und irgendwo gestört, ist es das Einzelne auch nicht oder andersherum gleichermaßen. Noch herrscht ein großes Ungleichgewicht in der Welt. Die weibliche, intuitiveSeite wird noch lange nicht so für vollgenommen wie die männliche, logische, kalkulierende, berechnende und Intellektuelle Seite. Doch das Bewusstsein dehnt sich immer mehr aus und das wird auch irgendwann neue Strukturen in der Gesellschaft nach sich ziehen und der Mensch und sein Wohlergehen wird im Vordergrund stehen und nicht sein Produkt. Es wird gleichermaßen eine neue Verteilung des Bruttosozialproduktes ergeben. Doch, wenn Du irgendeine Frage hast oder Dir sonst etwas auf dem Herzen liegt, kannst Du mir jedoch jederzeit schreiben. In meinem Herzen bleibst Du. Ich habe Dir gerne für einen Moment die Hand gereicht, weil ich selbst weiß, wie gut das tut, wenn man jemanden hat, mit dem man sich austauschen kann, gerade, wenn man das Gefühl hat, man steht am Ende eines Weges und der neue ist erstmal nur verschwommen in Sicht. Du wirst Menschen finden oder sie Dich, die Deiner neuer Resonanz entsprechen. Sei wach, jeder Mensch von dem Du Dich in irgendeiner Weise berührt fühlst, ob angenehm oder eher unangenehm trägt eine Botschaft für Dich in sich. Über andere ist es halt oft leichter zu erkennen, was in einem ist. Liebe Sonja, lass Deinen Weg entstehen, während sich Deine Seele sich dabei immer weiter entfaltet und neue Blüten hervorbringt und Du Dich bewusstseinsmässig weiter ausdehnst.
Herzliche Grüße Malina
"Der Weg des Herzens ist der Weg des Mutes. Er bedeutet ein Leben in Ungewissheit, in Liebe, in Vertrauen, er bedeutet, dass man ins Unbekannte hineingeht, dass man die Vergangenheit hinter sich lässt und offen ist für die Zukunft." S. 21
Osho aus "Mut"; Allegria Verlag
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"Die äußere Welt wird von einer inneren Welt erschaffen und ich wusste, dass diese sich im menschlichen Herzen befindet. S.35
Drunvalo Melchizedek aus "Aus dem Herzen leben"
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