Dieser Artikel soll dazu beitragen, die psychische Natur des Menschen noch besser zu verstehen. Auch die Psyche unterliegt gewissen Gesetzmäßigkeiten, so dass es zu dem Phänomen kommt, dass sich viele Menschen in einer bestimmten Erfahrung, die ein Mensch gemacht hat, wiedererkennen. Dieser Artikel stellt die Essenz solcher Erfahrungen dar und ist auf keinen Fall persönlich gemeint. Es ist eine rein neutrale und sachliche Darstellungsweise beabsichtigt, um sich und seine Umwelt leichter verstehen zu können, um mehr Mitmenschlichkeit und Liebe für sich und seine Umwelt entwickeln zu können.
........................Wann soll das Kind geboren werden.................................
Anschließend an das letzte Thema, wo es um den Ehegattenplatz ging, möchte ich nun hier als nächstes auf die Frau eingehen, die in dieser Konstellation dazu kommt und das Gefühl hat, hier ist kein Platz mehr. Männer kann das genauso treffen. Niemand ist frei davon, sofern er ein Energiemuster in sich trägt, die diese Energien und Konstellationen in sein Leben ziehen.
Die Frage ist, muss sie das bereits zuvor in ihrem Leben immer wieder erlebt haben oder kann es eine neue Situation und damit eine neue Erfahrung für sie darstellen. Es kann sogar sein, dass die Seele so viele außerirdische Erfahrungen auf anderen Planeten gemacht hat, dass sie sich hier auf der Erde einfach fremd fühlt und unterschwellig das Gefühl hat am falschen Platz zu sein oder auch das Gefühl, es gibt für sie keinen Platz in der Familie.
Gibt es trotz allem hier irgendwo Schuld zu suchen für dieses oder jenes, was passiert und geschieht und hätte man es irgendwie verhindern sollen oder können?
Nein, denn nur unsere Gedanken, die wir beginnen zu werten, schaffen die Probleme und verzögern Entwicklungen. Wir wollen immer wieder unser Erleben projizieren, ob positiv oder negativ.
Das Gefühl, keinen Platz zu haben oder nicht den richtigen, kann auch dadurch entstehen, dass man glaubt zum falschen Zeitpunkt geboren zu sein, zu früh oder zu spät für die anderen Anwesenden in der Familie. Aber auch das ist eine Illusion. Es gibt keinen falschen Geburtszeitpunkt. Alle beteiligten Seelen haben sich genau dann die Erfahrung ausgesucht. Oft geht es um Vertrauen in die eigene Kraft, dass beispielsweise auch sehr junge Paare schon reif genug sein können, um für das kommende Kind, angemessene Eltern sein zu können. Die Seele des Kindes wiederum wollte vielleicht die Erfahrung machen, mal junge Eltern zu haben und nicht wie im letzten Leben sehr alte.
Wenn ein Kind geboren wird, hat das Auswirkungen auf alle bereits Anwesenden. Das Neugeborene ist zwar noch winzig klein und es scheint für alle noch ein Dummerchen zu sein, was diese Welt scheinbar noch nicht kennt.
Nun ist da aber ein Geschwisterkind, das selbst erst ein Jahr vorher geboren worden ist, im Grunde noch fast ein Baby ist und bis dato den ersten Platz bei der Mutter hatte und ihn auch noch brauchte.
Was kann also passieren, wenn da ein weiteres Kind geboren wird, auf das nun alle ihre Aufmerksamkeit richten?
Es macht die Erfahrung von Schmerz aus den Gefühlen von scheinbarem Mangel und zurück gestoßen sein bereits in einem sehr frühen Alter. So wird die Eifersucht geboren.
Wenn das Neugeborene im Arm der Mutter ist und an der Brust trinkt, steht das Geschwisterkind wie betäubt daneben und versteht die Welt nicht mehr.
Ist das Neugeborene zu früh gekommen? Hätte man noch zwei bis drei Jahre warten sollen, bis das Kind bereits soziale Aspekte entwickelt hat und so die Geburt des Geschwisterchens eher als Bereicherung empfunden hätte, mehr als das Gefühl einen Spielkameraden zu bekommen?
Wieviel Abstand sollte zwischen der Geburt von Kindern sein oder spielt das alles keine Rolle?
Aus spiritueller Sicht ist das sicherlich nicht nur völlig egal, nein, da ist es immer ideal so wie es gerade ist, denn die Seelen haben sich ja die Eltern ausgesucht mitsamt der Geschwister und wollen oder brauchen eine bestimmte Erfahrung für ihre Weiterentwicklung oder für die Auflösung von karmischen Verbindungen, die vielleicht schon mehrere Inkarnationen hemmend oder belastend auf ihre Weiterentwickung und Entfaltung als Seele wirken.
Gerade Seelen, die eine starke karmische Verbindung haben, kommen meist in schwierigen Konstellationen zusammen, weil die Seelenliebe und damit die Kraft stark genug ist, um alte Strukturen aufzubrechen.
Sie werden nochmals mit in ihnen innewohnenden Kräften konfrontiert, die es gilt in die Harmonie zu bringen, bzw. die in die Harmonie kommen sollen. Ist die Liebe die dominierende Kraft wird über kurz oder lang alles transformiert.
Doch nun noch mal im Detail hin zur menschlichen Ebene, die für die meisten offensichtlich ist, zu dem, was erfahren wird, bevor die Erfahrung verarbeitet werden kann, um sein Seelenpotential zu erweitern.
Es war zwar nicht geplant, schon wieder schwanger zu sein, doch da es so ist, wird es akzeptiert und sich auch darauf gefreut. Noch freuen sich auch die Geschwister auf den zu erwartenden Neuankömmling und der Tag der Geburt naht. Alle sind in Aufregung und Spannung. Die Kinder sitzen im Nebenzimmer und warten alle, wann verkündet wird, dass das Geschwisterchen da ist.
Es ist da! Die ersten Tage freut sich sogar noch der Bruder, der erst ein Jahr ist. Doch es dauert nicht lange und er schaut neidisch auf den Arm seiner Mutter, in dem immer das kleine Mädchen liegt und um das sich alle reißen. Sobald es weint, wird es in den Arm genommen und es darf auch ständig bei der Mama an der Brust sein. Doch da war er doch noch bis vor kurzen ständig und hatte seinen ersten Platz, den ihm niemand streitig machte. Die anderen Geschwister freuten sich über die Schwester. Sie spielten untereinander und schauten zu, wenn das kleine Baby bei der Mama an der Brust trank. Sie schauten gerne zu, wenn die Mama das Baby wickelte und es in den Schlaf wiegte. Nachmittags gingen sie gemeinsam spazieren und sie durften auch am Kinderwagen mitschieben. Doch der kleine Bruder fühlte sich verdrängt. Er fühlte sich seines Platzes beraubt.
Er konnte die Freude nicht teilen. Er stand vor der Mutter und verstand nicht, wieso er nicht mehr an der Brust trinken darf, wieso immer seine Schwester. Langsam begann er Wut zu bekommen. Doch wie sollte er sie ausdrücken?
Was sollte er tun in seiner Hilflosigkeit? Mit den Füßen trampeln und schreien schien nicht zu helfen.
Auch wollte er ja seine Mami für sich und da kann er ja nicht auf sie wütend sein und seine Chancen noch mehr verspielen. Für ihn war die Welt besser, als seine Schwester noch nicht da. Sie war also schuld, dass jetzt alles anders war. So begann er sie langsam zu ärgern. Er zupfte mal hier an ihr herum mal da und fand langsam immer mehr Spaß daran, sie zu ärgern. Wenn sie weinte, fühlte er Erleichterung. Das schien das Rezept zu sein, das ganz gut funktionierte
Nun ist er älter und braucht schon lange nicht mehr die Brust der Mutter und auch nicht auf ihrem Schoß zu sitzen, doch die Schwester ärgern hat sich zum Spaß entwickelt.
Es ist seine Schwester, die er auch mag und die ihn mag. Gerade ihm schenkt sie besonders viel Aufmerksamkeit, denn sie muss ja immer auf der Hut sein, dass er guter Dinge ist und sie nicht ärgert, damit sie nicht geärgert wird.
Sie spürt intuitiv, dass sie dafür verantwortlich ist, dass er darunter gelitten hat, dass sie geboren wurde und bekam das Gefühl, dass die Familie eigentlich voll war und in Harmonie und sie alles durcheinandergebracht hatte und ihr Bruder besonders dabei gelitten hatte.
Genauso kann es sein in der Bruder-Bruder Beziehung. Hier kann sich die Wut noch stärker entwickeln, weil wenn auch noch Kleinstkind bereits intuitiv gespürt wird, dass ein Mädchen rein körperlich von Natur aus schwächer ist und der Bruder stärker als Konkurrenz betrachtet wird. Dieser Konkurrenzkampf kann sich bis in die Pubertät hinziehen, sich jedoch dann auflösen, doch manchmal auch bestehen bleiben.
Eine große Rolle spielen für die weitere Entwicklung im Kindesalter die Eltern. Lassen sie trotz dieser Situation ihre Liebe gleichermaßen zu allen Kindern fließen, dann geschieht über die Jahre hinweg Heilung und die Geschwister leben nicht in Wut untereinander zusammen.
Es können sich jedoch auch unbewusst Glaubenssätze verankern, die dann zu bestimmten Verhaltensweisen im Leben führen, die niemand mehr in Zusammenhang mit der frühkindlichen Erfahrung bringt.
So hat die jüngere Schwester im Laufe der Zeit eine besondere Beziehung zu dem Bruder entwickelt. Sie liebt und bewundert ihn sogar, hat aber auch unbewusst Schuldgefühle gegenüber dem Bruder entwickelt.
Sie möchte, dass es ihm immer gut geht. Er kann das nicht wertschätzen. In ihm ist noch seine frühkindliche Erfahrung bzgl. der Schwester gespeichert, dass sie ihm etwas weggenommen hat.
Das Mädchen fühlt sich überfordert und kann gar nicht damit umgehen, woraus auch wieder Probleme erwachsen. Sie möchte sich zurückziehen, den Raum den anderen überlassen.
Doch gleichzeitig will sie mit ihren Geschwistern sein und auch die Aufmerksamkeit.
Sie freut sich über jede Gelegenheit mit den Geschwistern zusammen zu sein und zu spüren, dass sie bei ihnen willkommen ist. Aus ihrer Sicht heraus hat sie das Gefühl, dass sie für ihre Geschwister sozusagen den ersten Platz bei der Mutter hat. Doch sie selbst hat das Gefühl bei den Geschwistern den letzten Platz zu haben, das Gefühl, die Familie gestört zu haben. So entwickelt sie auch Strategien, um einen Platz zu finden, der ihr ihre Existenzberechtigung sichert.
Sie hat inzwischen Angst vor Eifersucht entwickelt. Sie muss verhindern, dass andere eifersüchtig auf sie sein könnten. Natürlich ist das ein aussichtsloses Unterfangen, doch das kann sie nicht wissen.
In der Schule versucht sie sich zurückzuhalten und möglichst nicht zu melden, damit die anderen dran kommen können. Sie muss dafür natürlich immer gut aufpassen, damit sie bei Aufforderung durch den Lehrer antworten kann. Die Lehrer verstehen es nicht, dass sie sich nicht immer meldet, wenn sie die Antwort weiß, doch was wissen die Lehrer schon von der Psyche eines Kindes und ihren Strategien.
Schließlich wollte sie ja Freude und das Gefühl von Zugehörigkeit. Das war ihrer Meinung nach nur zu bekommen, wenn man keine Eifersucht in anderen weckte.
Doch Strategien taugen meist nichts und es kommt am Ende doch anders. Sie ist sprühend in ihrem Wesen, und es ist fast unmöglich, dieses unterdrücken zu wollen. Dann kommt es nur zu Verzerrungen in ihrem Wesen und alles wird irgendwie schräg.
Doch dass da mal irgendwann Geschwisterneid eine Rolle spielte, ist vergessen. Die Elternrolle war und ist stark genug, die Familie in Liebe zusammenzuhalten.
Jeder hat gute und nicht so gute Erfahrungen mitgenommen aus seinen Erlebnissen heraus. Es fühlte sich irgendwann niemand mehr als Bevorzugter oder Benachteiligter, sondern jeden hat es mal hier oder mal da getroffen und jeder hatte sich eingerichtet.
Doch was passiert weiter mit den beiden Brüdern, die auch kurz hintereinander geboren worden sind? Der Junge, der eifersüchtig auf seinen jüngeren Bruder war, liebt inzwischen seinen Bruder. Er hat sogar den Beruf ergriffen, den sein jüngerer Bruder immer werden wollte. Die ganze Familie dachte, dass der Jüngste Architekt wird, doch er wurde entgegen der Gedanken der Eltern und dem Rest der Familie Goldschmied. Doch der Ältere wurde Architekt, was alle in Staunen versetzte. Die Brüder haben ein inniges Verhältnis entwickelt, auch wenn der Ältere immer noch mit Bewunderung auf den Jüngeren schaut, der gelassen seinen Weg geht.
Niemand muss mehr um einen Platz ringen.
Alles Trennende wird aufgelöst, wenn die Liebe auf dem Weg nicht verloren geht.
Sogar das Gefühl und der entstandene Glaubenssatz, dass die Familie eigentlich schon voll war, konnte sich restlos auflösen.
Als reife Frau konnte sie die Erfahrung machen, dass die Familie durch ihre Geburt erst vollständig war, dass einzig und allein die Situation mit dem Bruder in ihr diesen Glaubenssatz hat entstehen lassen, den sie jahrzehntelang mit sich rumgeschleppt hat und er in ihrem Lebensalltag immer von Folgen geprägt war, die ihre Lebenskraft und Lebensqualität eingeschränkt haben.
Vielleicht war es eines der größten Ereignisse in ihrem Leben, bis aufs Mark zu spüren, mit wieviel Liebe sie empfangen wurde und dass durch ihre Geburt die Familie erst vollständig wurde. Denn nun konnten alle Familienmitglieder alle die Erfahrungen erst machen, die sie sich vorgenommen hatten. Ohne das letzte Geschwisterkind wäre das nicht möglich gewesen.
Erst ab dem Zeitpunkt konnte es für sie möglich sein, dass sie nicht nur Recht auf einen Platz innerhalb der Familie hat, sondern dass sie Lebenssituationen in ihr Leben zieht, wo sie fühlt, dass sie wichtig ist und man auf sie gewartet hat und sie auch integriert in allem lebt.
Man bekommt immer wieder Situationen von Gott gereicht, bis man alle Muster erkennt, die einem das Leben vermiesen können. Möglich ist auch, dass sie später einen Partner anzieht, der vielleicht geschieden ist und Kinder hat. Die "alten" familiären Beziehungen fühlen sich plötzlich gestört. Hat sie bis dahin ihr Muster nicht erkannt, ist das ihre Chance, es zu erkennen. Diesesmal ist sie kein kleines abhängiges Mädchen mehr, dass versucht, den Bruder bei Laune zu halten, weil sie sich verantwortlich fühlt für seinen Schmerz oder Zerrissenheit. Sie weiß, sie hat ihn nicht verursacht. Sie war nur die Projektionsfläche.
Sie hat das Vertrauen, dass jeder seine Rolle, die er spielt irgendwann durchschaut und jeder darf das Tempo gehen, dass er für sich wünscht.
Der Mann, der nach einer Trennung eine Frau mit Kindern anzieht, kann die gleichen Erfahrungen machen. Hat z.B. die Frau ihren Mann verlassen, der eine Tochter hat und sie den Vater vielleicht noch leiden sieht über den Verlust seiner Ehe, wird sie den neuen Partner an der Seite der Mutter vielleicht ebenfalls bekämpfen.
Es kann auch sein, dass ein Mann, der vielleicht sich nie so recht zu Hause gefühlt hat bzw. sich dort nicht sicher gefühlt hat, will dann später vielleicht unbedingt eine Eigentumswohnung, damit ihm es nicht mehr passiert, sich verstoßen zu fühlen. Doch gerade die Energien vor denen man Angst hat, sind es, die einen verfolgen und es kann ihm passieren, dass er dann von der Ehefrau aus seiner Wohnung ausgesperrt wird. Er muss den Weg gehen bis er erkennt, dass es seine eigenen in ihm wildhausenden Energien sind, mit denen er immer wieder sich die Situationen kreiert.
Wenn er im tiefstem Schmerz allen vergeben kann, wird sich alles in und um ihn herum wandeln können und er ist dann in seiner grundlegenden Lebenseinstellung in seinem tiefsten Inneren in Frieden und Liebe mit sich und seiner Umwelt. Der Kampf um Besitz und Anerkennung um jeden Preis hat dann aufgehört.
Solange Glaubenssätze des Mangels, des Nicht-Gut-Genug-Seins und allgemeiner Schuldgefühle noch im Inneren kursieren, kann es auch passieren, dass sich solche Menschen mit Arbeit vollpacken. Sie machen vielleicht beruflich Karriere und fühlen sich dort wohl und von nichts eingeengt. Dort können sie in der Rolle aufgehen, wichtig und gebraucht zu sein und vor allen Dingen anerkannt und sich angenommen fühlen.
Doch es wird sie nicht ausfüllen und nicht glücklich machen, denn das Glück stellt sich ein, wenn der Mensch vollständig geheilt ist und frei von Projektionen in allem sich erkennt.
Der Mensch ist ein spirituelles Wesen und wird erkennen, dass alles was er auf seinem Lebensweg gereicht bekommt, was er empfindet und erlebt, seiner Reifung dient, der letztendlichen Erkenntnis und Erfahrung im tiefsten Inneren, sich und seine Umwelt als göttlich inspiriert und geführt zu fühlen und in Liebe mit allem verbunden, mit der Erkenntnis dass letztendlich alles aus Liebe erfahren wird.