Eisblumen an meinem Fenster

 

Lieber Johann,

 

Eisblumen sind über Nacht an meinen Fenstern gewachsen. Wunderschön anzusehen, waren sie.
Doch die Sonne kam und sie schwanden hin ins Nichts.
Stell Dir vor, Eisblumen könnten denken und würden an ihrer Existenz, an ihrer Form hängen? Welch ein Drama! Sie hätten Angst vor der Sonne und würden sicher zu zittern beginnen, sobald der erste Sonnenstrahl auftaucht und wenn die Sonne nicht da wäre, würden sie vielleicht ständig an sie denken und überlegen, wie sie ihr Leben verlängern und retten könnten und darüber hinaus vergessen, dass sie einfach Eisblumen sind, die sich selbst nicht geschaffen haben und deshalb auch nicht darüber bestimmen können, wie lange sie bleiben, egal, was sie sich alles ausdenken und einreden und nicht wüssten, dass sie nichts weiter sind, als ein Ausdruck der formlosen Existenz, die Formen schafft und Formen nimmt, doch sie selbst nicht verantwortlich dafür sind, was sie sind und ob andere sie schön finden oder nicht.
Sie erheben nicht mal den Anspruch und den Wunsch, sich selbst zu gefallen. Logisch, dass sie dann unglücklich werden würden, sobald sie beginnen, zu zerfallen oder sie merken, dass sie anderen nicht gefallen und diese beginnen, an ihnen vielleicht herumzukratzen.
Sie sind einfach, was sie sind und so wie sie sind und das entspricht dem Einklang mit der Existenz des Augenblicks.
Sie sind einfach und jeder darf sie anschauen und darüber denken, was er will und auch träumen bei ihrem Anblick. Die Eisblumen bleiben unberührt und blühen und wachsen einfach,  solange die Kälte ausreicht, um sie zu erhalten. Ihr Einklang wird nicht gestört, weil kein Verstand sich einmischt.
Und weil sie ohne Gedanken sind, ohne ein Bewusstsein einer vom Ganzen getrennten Existenz, entwickeln sie auch keine Gedankenspiele, wie sie der Sonne ausweichen könnten oder sie gar zu bekämpfen oder wie sie abkühlen könnten.

Die Sonne kommt und sie sind weg und bei denen, die denken, wahrnehmen und fühlen können, bleibt eine Erinnerung an die Eisblumen und sie wurden vielleicht auch ein bisschen für sich selbst spürbar verändert durch sie, je nachdem, wie weit sie sich bewusst sind, dass sie selbst die formlose schaffende Existenz sind. Eine Form nimmt nichts wahr. Die Form kann auch nichts verändern, sondern nur das Formlose anregen und inspirieren, etwas zu verändern.
Die Fenster sind nun wieder glasklar und die Sonne hilft, dass neue Formen entstehen in Wald und Flur. Sie bringt alles zum Fließen, nicht nur Eis. Die ganze Natur fließt und sprießt. Sie bringt regelrecht durch Explosionen Neues hervor, wenn äußere und innere Bedingungen für etwas in Übereinstimmung sind, dass man gefesselt vor soviel Schönheit den Atem verlieren kann.

In diesem Sinne mit diesem Gedankengruß wünsche ich Dir frohe Ostern!

 

Herzlichst
Malina

 

 

 

Die Schneeflocke und der Lautenspieler

 

Horch auf den Lautenspieler

Aus dem Eis,

Der auf der Schneeflocke sitzt.

Er spielt sein Lied

Nach ihrem Tanz

Und sie tanzt

Nach seinem Lied.

 

Ein Sonnenstrahl wie ein Pfeil

Erwischt im Flug die zwei

Und sie können sich winden

Und aneinander halten,

Doch nicht aufzuhalten die Glut

Die Sonne schmilzt sie dahin

Und daheim sie sind.

Ute Malina Rößner

 

 

„Liebe ist ein großartiges Phänomen. Du kannst darin nicht überleben.“ 

Osho "Das Buch vom Ego"; 

Allegria Verlag)

„Die Liebe ist ein offener Himmel. In Liebe zu sein bedeutet zu fliegen. Und natürlich macht dieser grenzenlose Himmel Angst.“

Osho "Das Buch vom Ego";

„Ego und Liebe können nicht zusammen existieren. Sie sind wie Dunkelheit und Licht.“ 

Osho "Das Buch vom Ego";

„Weil Liebe so weh tut, leben Millionen von Menschen ein Leben ohne Liebe.“

 Osho "Das Buch vom Ego"; 

„Die echte Münze der Liebe ist sehr kostbar: du bekommst sie nur zu dem Preis, dass du dich selbst verlierst. Einen anderen Weg gibt es nicht.“

  Osho "Das Buch vom Ego"; 







 



 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

        

 

 

 

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