Sicherheit durch Vorsorge? 

 

Liebe Luisa,

heute war ich bis zum Nachmittag in Transformationsprozessen. Ich konnte mich physisch kaum bewegen. So stark waren die inneren, mich bewegenden Prozesse. Den Prozess hätte ich auch für nichts stören wollen. Die Momente, in denen sich immer wieder Schleier in uns heben und wir erleben es durch uns selbst, sind durch kein Wissen von außen zu ersetzen.

Das Ganze hing natürlich auch mit unseren gestrigen Gesprächen zusammen. Es war ein sehr schöner Nachtmittag. Und mein Staunen über all die Vorsorge, die Du für den Krisenfall getroffen hast, hielt noch auf dem Heimweg an.

Mit dem Thema wird man ja auch von außen insgesamt immer stärker konfrontiert. Selbst, wenn ich mein Handy in die Hand nehme, werden mir inzwischen solche Informationen entgegengebracht.

Ich kenne Leute, die schon vor vielen Jahren mit dieser Vorsorge für einen Krisenfall beschäftigt waren. Sie haben sich unglaubliche Vorräte zugelegt, ob das ein Sack Weizen war, Dosen mit Essen bis an die Decke, Toilettenpapier, Kerzen ohne Ende, Zahnbürsten, usw.. Daran erinnerte ich mich natürlich in diesem Zusammenhang auch. 

Ängste und Sorgen treiben die Menschen selbstverständlich in eine Situation, in der sie überlegen, wie sie die abstellen können. Und ein gefüllter Keller und gefüllte Schränke, deren Inhalt für den Notfall zur Verfügung steht, lässt so manchen ruhiger schlafen. Doch finden wir darin wirklich Sicherheit? Wie lange schlafen wir damit ruhiger? 

Es ging heute um Klarheit bzgl. der ganzen Sache in mir zu fühlen, wie ich nun damit umgehe und was ich tun werde. 

Lege ich mir einen Wasserreiniger, einen Stromerzeuger, Essenvorräte und dergleichen zu?

Das Ergebnis des Augenblicks ist, dass ich einen unaussprechlich tiefen Frieden und unendliche Sicherheit in mir fühle und nicht aus Zukunftssorge durch Einflüsse von außen in irgendwelche Handlungen verfallen soll oder brauche. Die Gedanken darüber fielen weg. Sie hörten auf zu existieren. 

Wenn wir uns um etwas sorgen, in Ängste fallen, ist es gut und sinnvoll, wenn wir uns die tieferen Ursachen der Sorgen in uns anschauen. Wir schaffen Distanz zu dem Problem. Was stellen wir fest? Da gibt es nämlich Sorgen und Ängste. Ich fand in mir keine, während ich tief in mich blicken konnte. Nun, es gab da nämlich nicht mal mehr mich, die einen Tag zuvor darüber nachdachte.

Meditation und Stille sind wirklich immer wieder die entscheidenden Zauberwörter, uns vom uns hin – und her schüttelnden Ego zu befreien. Die Sorgen und Ängste kommen alle aus dem Ego. Das labt sich an unseren Ängsten und hält uns in Bewegung, damit wir die Verbundenheit zu unserem Herzen so wenig wie möglich spüren. Das Ego lebt nun mal durch unsere Wünsche, von unseren Ängsten, unseren Zweifeln, unserem Gefühl von Zerrissenheit, unseren Bewertungen. Es ist immer auf die Zukunft gerichtet und hält uns in der Vergangenheit gefangen. Im Übrigen sind Menschen, die Angst haben, leicht zu gängeln und zu manipulieren bis hin, dass man sie dazu benutzen kann, sich gegen ihresgleichen zu richten. Und das nur, weil sie über eine Sache anders denken als sie selbst.

Natürlich kann es sein, dass vom Herzen aus dem Moment heraus die Botschaft kommt, das eine oder das andere sich zuzulegen, doch wofür das gut sein soll, weiß in dem Moment auch nur das Herz bis es sich dem Verstand offenbart. Das Ego interpretiert schnell etwas hinein, was aus dem gespeicherten Wissen, dem Massenbewusstsein oder verborgenen Verhaltensmustern entspringt.

Noah hat zwar auch seine Arche gebaut, als das Wasser und die Gefahr noch nicht da waren. Doch er tat es nicht aus der Angst heraus, sondern weil Gott, sein Herz es ihm befohlen haben. Es entstand aus keiner Hysterie, die um sich schlug wie ein Fegefeuer und von der er ergriffen wurde.

Es war ja im außen auch nichts zu sehen, was in ihm hätte dahingehend Ängste auslösen können. Ansonsten hätte er nicht alleine damit dagestanden und wäre nicht noch verhöhnt worden.

Wir können keine Sicherheit für die Zukunft schaffen, sondern sie nur im Moment erleben. Das Erleben und Fühlen des Friedens und der inneren Sicherheit im Moment, ist das wichtigste für die Sicherheit in der Zukunft. Das löst die wahrhaften Friedenshandlungen aus. Das löst gleichzeitig alle Feindschaft auf und schafft den Zustand des Mitgefühls. Frieden, Zuversicht, Sicherheit und Mitgefühl sind die besten Garanten für eine Zukunft in Frieden und Sicherheit. Jeder Einzelne, der diesen Duft verströmt, tut mehr für den Frieden als es jedes überschwängliche Gerede über Frieden tun kann. Und eines sollten wir uns alle merken, Frieden und Sicherheit lassen sich nie mit Gewalt oder Waffen herstellen.

Adam erfüllte das, was Gott ihm befahl. Mir sagt mein Herz, dass ich mich mit der materiellen Vorsorge dahingehend nicht beschäftigen brauche.

Wenn man etwas tut oder etwas nicht tut aus dem Herzen heraus, wird man auch später nie in Frage stellen oder gar es bereuen, egal wie was kommt.

Eine Kurbellaterne fühlt sich für mich stimmig an und ich muss jetzt darüber lächeln. Auf die freue ich mich. Die kann man ja sogar auf einer Nachtwanderung durch die Natur gut benutzen, falls der Himmel die Sterne bedeckt und für vieles mehr. Auch für Camping ist sie doch ein idealer Begleiter.

Alles ist richtig, was immer uns das Herz spüren lässt. Was für den einen richtig ist, kann für den anderen falsch sein, wenn es sein Herz nicht gesagt hat.

In diesem Sinne macht es Sinn, sich nicht zu vergleichen.

Herzlichst Malina

 

 

 

„Wenn ich die Unsicherheit akzeptiere und annehme, dann stehe ich mir selbst am nächsten.“

Peter Lauster: „Lebenskunst“

 

Das Zitat von Peter Lauster lässt sich erweitern, indem man sagt:

Je näher man sich selbst steht, desto weniger Unsicherheit gibt es. 

"Die Aufmerksamkeit ist weiser als das Denken. In Achtsamkeit empfinde ich Achtung vor dem, was geschieht.“

Peter Lauster: „Die Liebe“ 

"Wer sich an Sicherheiten klammern will, der geht mit Sicherheit in die Irre. Leben ist Unsicherheit." 

Peter Lauster

"Wege zur Gelassenheit"

 

 "Einsicht verbrennt dein Wissen, ohne dass es durch anderes Wissen ersetzt wird.“ 

Osho: „Emotionen“