Ego und Identifikation

 

Lieber Ron,


vielen Dank für Deine Mail und Deine Gedanken dazu. Das inspiriert mich, die meinen dazu aufzuschreiben. Der Austausch von Gedanken ist ein guter und immer wieder inspirierender Nährboden, worauf Verständnis und Erkenntnis des Lebens wachsen können.
Selbstloses Handeln sehe ich beim Säugling nicht. Es handelt zwar eigenützig, gleichzeitig hat dieser Eigennutz nichts mit einem Ich, einem Ego zu tun, ist also nicht mit dem Eigennutz eines Egos vergleichbar. Wer aus dem Ego heraus handelt, hat immer noch die Wahl, so oder so zu handeln. Das Baby handelt so, weil es keine Wahl hat, so oder so zu handeln, sondern einfach aus der Notwendigkeit der bestehenden Existenz und Situation heraus.
Wir sprechen ja nicht umsonst oft von einem höheren Selbst und einem niederen Selbst. Wo wollte man das das Baby einordnen? Es handelt weder aus dem einen noch aus dem anderen. Es weiß nichts davon!
Selbstlos zu handeln, ist für mich schon wieder ein Akt der Bewusstheit und Egolosigkeit und damit Uneigennützigkeit.
Es gibt zwei Zustände in denen man ohne Ego ist. Das ist der Zustand der Unbewusstheit ohne Identifikation, wie eben beim Säugling und im Zustand der Bewusstheit ohne Identifikation, z.B. die Meister, bzw., Menschen, die aus den Trieben und Bindungen an ein Ego auferstanden sind – erwachte Seelen. Nicht zu vergessen ist, dass diese Zustände auch immer sind, wenn wir vollkommen in Hingabe und Liebe eingetaucht sind und das Ich darin jegliche Bedeutung verloren hat und einfach nicht existiert.
Im Zustand von Egolosigkeit zu leben, zu sein ist also eine sehr hohe Bewusstseinsstufe, die nach Erlösung von jeglicher Identifikation mit sich, Besitz, Wissen, Trieben, Instinkten usw. erfolgt. Dann lebt man im Bewusstsein von Liebe.

Das kleine Kind sehe ich ohne Ego, doch auch nicht selbstlos, sondern unbewusst, obwohl es gleichzeitig sehr wach ist und das ganze Wesen total darauf gerichtet ist, seine körperlichen Bedürfnisse erfüllt zu bekommen und seine Seele zu entfalten. Das entspricht dem Wesen, ohne sich dafür entscheiden zu müssen oder zu können.

Es ist einfach ein Wesen, das seinen Entwicklungsprozess hier auf der Erde beginnt bzw. fortsetzt und einfach instinktiv, biologisch und geistig funktioniert und nach und nach seine Potenziale und Fähigkeiten und Möglichkeiten entdeckt. Es ist eine höhere Entwicklungsstufe als im Mutterleib, doch das Kind ist auf der Stufe, von der ich sprach noch nicht mit sich identifiziert. Es lebt praktisch noch im kosmischen Bewusstsein und gleichzeitig in Symbiose mit der Mutter. Wie ich schrieb, ist es völlig egal, wie die Mutter es bekleidet oder welche Einstellung die Eltern z.B. haben.
Es ist wertlos dem gegenüber, wie die Wohnung ist und welche Strumpfhose es trägt und ob die Leute über den bunten Kinderwagen lachen, indem es spazieren gefahren wird. Es ist ohne Wertung.
Nur die echten Bedürfnisse erfüllt zu bekommen, ist es programmiert. Essen, Zärtlichkeit und Fürsorge und später Raum, um laufen und sich bewegen zu können und berühren zu können usw..
Triebe haben für mich gar nichts mit dem Ego zu tun. Das Tier hat auch Triebe, aber kein Ego.
Das Ego ist an den Verstand gebunden und an das Ich. Tiere haben eine Gruppenseele und keine Individualität wie der Mensch. Schau die Vögel, z.B. die Amseln. Die Nester, die sie sich bauen, sind im Grunde alle gleich. Hätten sie ein Ego, dann wollten sie sich schon unterscheiden von der Amsel nebenan und möglichst ein größeres Nest oder schöneres haben wollen. Aber nein, das Nest soll einfach den notwendigen Bedürfnissen entsprechen, um das Leben optimal und artgerecht zu sichern. Sie bevorzugen auch alle die gleiche Nahrung und die Verhaltensmuster sind auch gleich.
Das Kleinkind ist ähnlich – die Bedürfnisse, um überleben zu können und sich entfalten und entwickeln zu können, sollen optimal gesichert sein. Bein Kleinkind kommt hinzu, dass es schon mit den Fähigkeiten ausgestattet ist, um optimal durch Nachahmung zu lernen und sie freuen sich, wenn es klappt. Das Kind sitzt im Wagen und du machst z.B. irgendwelche Faxen. Das Kind schaut ganz aufmerksam und wach zu und plötzlich macht es das nach. Du singst „Backe, backe Kuchen“ vor und klatscht dabei in die Hände. Das Kind denkt nicht darüber nach, ist das gut gesungen oder schlecht und wieso singt die jetzt. Dir kann höchstens passieren, dass der Erwachsene, der mit dabei ist, zu Dir sagt, dass du höher, tiefer und leiser singen sollst. Doch das Kind nicht.  Gar nichts von alledem. Es schaut wieder und beim nächsten Mal, wenn Du anfängst zu singen, strahlt das Gesicht und die Händchen klatschen in die Hände und am liebsten würde es mitsingen.
So füllen wir das praktisch „leere Gefäß“ Stück für Stück mit Informationen und geben Programmierungen ein, die dann ein Leben, kann man schon sagen, bilden und sobald das Kind beginnt, sich damit zu identifizieren, ist das Ego geboren.
Rücksichtslosigkeit von der Du schreibst, die garstige Formen annehmen kann, ohne dass Bösartigkeit vorliegt, kann schlimm sein. Doch, ist nicht die Ursache, dass zuvor etwas schief gelaufen ist, bereits eine Entartung stattgefunden hat? Ist es da nicht wie mit einer Krankheit, die erst auftreten kann, wenn zuvor gegen die Gesetze des Lebens verstoßen wurde?
Die Sache mit dem Apfel, die Du mir geschickt hast, ist schon ein gutes Beispiel, obwohl jeder Vergleich sicher auch irgendwo hinkt.
Wenn Kinder z.B. sich nicht ihren Seelenwünschen und Bedürfnissen entsprechend entwickeln und entfalten können, dann geschieht genau das, was mit dem Apfel passiert ist, der beschimpft wurde, der durch den Raum geschmissen wurde usw. und dann aufgeschnitten und überall braun und unappetitlich aussah. Der andere Apfel, der das nicht durchleiden musste, sah schön und prächtig, prall und weiß und lecker aus.
Doch hier wußte man schon vorher was passiert. Man hat bewusst verletzt.
Bei kleinen Kindern ist es jedoch so, dass die Eltern und Erzieher ja das Beste für das Kind wollen und aus ihrem Wissen, Erfahrungen und eigenen Prägungen heraus handeln. Nicht selten ist es so, dass Kinder von Eltern, die Gewalt erlebt haben, selbst gewalttätig werden. Sind die Eltern sehr musisch, werden es die Kinder auch, wo viel gelesen wurde, entwickeln die Kinder auch eine starke Beziehung zu Büchern usw..  Eltern maßregeln das Kind vielleicht wegen irgendetwas und das Kind versteht es nicht, weil es einfach dafür noch gar nicht reif ist, das zu verstehen. So wird das Kind schon eingeschüchtert, die Seele damit vergewaltigt, so dass schon eine Situation sich entwickelt dem verletzten und misshandelten Apfel gleich. Das Kind wird sich bald nicht mehr entfalten können, sondern ist damit beschäftigt, sich zu kontrollieren, damit es die Eltern nicht enttäuscht.
Das alles geschieht, obwohl selbst die Eltern vorgeben, ihr Kind zu lieben und nur das Beste wollen und bestrebt sind, erzieherisch alles richtig zu machen.
Eltern, die ihre eigenen Seelenbedürfnisse nicht spüren und selbst einfach aus ihren eigenen Programmierungen das Kind erziehen, werden auf jeden Fall vieles tun, was dem Kind nicht gut tut und es verletzt, auch wenn sie das nie beabsichtigt haben. Es gehört Mut und Vertrauen dazu, das Kind sich entfalten zu lassen entsprechend dem eigenen Bedürfnissen der Seele und sich als Eltern praktisch als Gärtner mit guten Kenntnissen zu sehen, die den Raum und den Boden bereiten für eine optimale Entfaltung und ein optimales Gedeihen des Kindes.
Der Mensch, solange er in seinem Leid gefangen ist und das ist er, solange er von seinem Ego, von seinen Trieben, von seiner Unsicherheit, seiner Manipulation und nicht dem, was das Höchste ihm zu erlangen möglich ist, geleitet und geführt ist.
Erst, wenn sein Handeln aus dem Zustand von Liebe und Vertrauen und einem Gefühl der inneren Freiheit erfolgt ohne derer noch bedürftig zu sein, sie von anderen erheischen zu wollen, wird er sich nicht mehr gekränkt fühlen. Er kränkt dann niemanden mehr, weil er aus dieser Bewusstseinsstufe herausgewachsen ist. Wenn sich jemand ihm gegenüber kränkend verhält und ihn ganz zielgerichtet und absichtsvoll verletzen will, wird er erkennen, dass es dem Leid dessen entspringt, der kränkt.
Je stärker jemand verletzt wurden ist, desto mehr wird er verletzen, bis er sich daraus erlöst hat durch Vergebung und Liebe und somit selbst den Zustand von Liebe erreicht hat.
Vor Monaten war ich zu einem Vortrag von Bertrand Stern, der ohne Schulbildung praktisch ein gebildeter Mann geworden ist. Er hatte das Glück, dass seine Seele sich dahingehend recht frei entfalten durfte. Er meinte und das kann ich nur fett unterstreichen, wenn es uns gelingen würde, alle Kinder sich entsprechend ihren Bedürfnissen entwickeln und entfalten zu lassen, dann hätten wir mit der nächsten Generation eine völlig neue Welt.
Doch wer macht das schon und außerdem brauchen wir dafür zuerst seelisch gesunde Erwachsene. Der Wettbewerb ist groß geschrieben. Bei den vielen zusätzlichen Bildungsangeboten werden die Kinder gleich in einen gefüllten Terminkalender über die Woche gepackt.
Du schreibst, dass der Selbsterhaltungstrieb, wie alle andere Triebe auch, sich das Bewusstsein für seine Zwecke untertan macht, weil es wohl von der Natur so vorgesehen ist, woraus sein egoistisches Verhalten resultiert.
Ich sehe es nicht so, dass die Triebe sich das Bewusstsein untertan machen. Es ist einfach nicht da!
Wenn du nachts schläfst und z.B. etwas träumst, bist DU auch nicht deiner bewusst. Du bist nicht da. Du schläfst und alles läuft ab, ohne dass du dich deiner bewusst bist. 
Vielleicht sind die Triebe gar nicht das schlimmste, sondern die Entartung und Ausartung, die im Menschen stattgefunden hat.
Nun, das ist der gefährlichste Zustand, den wohl ein Lebewesen haben kann und deshalb ist der Mensch auch das gefährlichste Lebewesen für das Leben.
Er lebt dann praktisch wie ein Tier mit einem Verstand, das an keine Gruppenseele mehr gebunden ist und damit Angst hat vor seinem Tod und seiner Unterlegenheit.
Das Tier hat keine Todesangst, solange es nicht wirklich in Todesgefahr ist. Es hat auch keine Todesangst, wenn es eines natürlichen Todes sterben kann.
Der Mensch hat immer Angst auf dieser Entwicklungsstufe Tier plus Verstand ohne erwachte Bewusstheit.
Die Geborgenheit der Gruppenseele hat der Mensch nicht. Er ist allein, nachdem er aus der Symbiose mit der Mutter fällt! Er strebt deshalb immer wieder Gruppenzugehörigkeit an, nimmt dafür bestimmte Glauben, politische oder religiöse Einstellungen usw. an. Er opfert seine wahren individuellen Seelenbedürfnisse, um ja irgendwo dazuzugehören und um es konkret auszudrücken, um doch wieder in das Reich der Tiere zurückzukehren. Er hat Angst allein zu sein, Angst ausgestoßen zu werden, wenn er nicht mitmacht.
Er bleibt in Berufen, die ihm keine Freude machen. Er lebt ist Partnerschaften, wo die Seelenentfaltung gestorben. Er geht zu Veranstaltungen, die ihm gar nicht gefallen. Hauptsache nicht allein und ausgestoßen werden! Er hat vor etwas Angst, dass er nicht definieren kann, weil der Verstand es nicht erfassen kann, was passieren könnte.
Doch es gelingt ihm nicht, glücklich darin sich zu entfalten. Er wird immer wieder enttäuscht und findet nicht das, was er sich erhoffte, weil es nicht seine Bestimmung ist, in niedere Entwicklungsstufen zurückzukehren, sondern sich zum Höheren zu entwickeln.
Der Mensch wird, wo immer er ist auf sein allein sein zurückgeworfen, um zu erkennen, wo das wahre Glück bzw. das Gefühl des ganz seins, zu finden ist, um dann erfüllt und nicht als Bettler und Heuchler im Miteinander glücklich, frei und erfüllt leben zu können.
In ihm selbst wird er fündig werden, in der bewussten Verbindung und Wahrnehmung mit allem was ist. Er lebt dann den höchsten Grad an Individualität, weil er nicht mehr gespalten und getrennt lebt.
Das heißt, er muss erst wieder über das einst notwendige Ich hinauswachsen in das Bewusstsein des Alleinen, das er selbst ist.
Der Verstand ist wichtig. Wir würden sonst unbewusst bleiben und unserer Individualität können wir keinen bewussten individuellen Ausdruck verleihen. Ich könnte jetzt nicht das schreiben ohne Verstand. Doch ich benutze ihn dabei nicht wirklich. Er handelt ohne Anstrengung indem er nur still dient.
Der Verstand sollte immer nur dienen. Er gehört zum Ich und das Ich soll nicht der Herrscher sein.
Wenn das Herz herrscht, dann werden die Menschen aus ihrem Joch befreit. Im Herzen sind wir alle miteinander verbunden und deshalb ist jede Handlung, die aus dem Herzen erfolgt, immer verbunden mit Heilung für das Ganze, unabhängig davon, wie es von den einzelnen Egos bewertet wird oder wie es im Augenblick erscheint. Auch das wird von jedem Menschen unterschiedlich bewertet werden, doch das ist egal, weil es aus dem Ganzen geflossen ist und nicht aus dem kleinen Ich. Im Verstand gibt es nur Trennung. Dem Verstand entspringen alle Grenzen, alle Bewertungen und alle Urteile.
Der Verstand kann hilfreich beim Erlösungsprozess sein. Da stimme ich Dir zu insofern er nicht allein fungiert, sondern immer in Verbindung mit der Seele und mit dieser als Einheit wirkt. Nur so!
Der Verstand allein ist ein Roboter. Ist er gut programmiert, macht er alles entsprechend der Programmierung, doch die Seele kann dabei trotzdem verkümmern und leiden. Er kann immenses Wissen speichern und jeden zum Nobelpreisträger machen und in die höchsten Positionen der Gesellschaft lancieren. Er kann so brilliant sein, dass er Großartiges schaffen kann und doch taugt es nicht, wenn es nicht gleichzeitig der Wunsch der Seele ist, die stets mit der Großen Seele verbunden ist.
Dann bringt der ganze Erfolg und ist er noch so immens keine Zufriedenheit und Erfüllung und ist auch nicht wirklich von Nutzen für die Erhöhung der Zufriedenheit aller. Dann ist es immer nur ein Egotrip. Der Verstand kann auch Gefühle produzieren, die man dann als wahr annimmt. Doch sie sind nur ein Flimmern auf der Leinwand, auf der man den Film sehen kann, solange er läuft. Nichts davon bleibt.
Jemanden in Liebe einbeziehen ist aus meiner Sicht schon wieder nicht mehr selbstlos. Wie will man jemanden in Liebe einbeziehen? Vielleicht ist der, den man denkt einbeziehen zu müssen in einem höheren Zustand von Liebe als man selbst.
Wenn wir im Zustand von Liebe sind, strahlen wir die von alleine aus und sie strahlt dahin, wo sie will und nicht wo ein Ego oder die Ratio sie gerne hinlenken möchte, um etwas zu bewirken. Das einzige, was wir machen können, wenn wir jemanden im Liebesmangel wahrnehmen, uns selbst wieder auf die Liebe ausrichten, damit wir den anderen in Liebe wahrnehmen können und uns liebend mit diesen verbunden fühlen, dann kann ein größeres Feld an Liebe entstehen. Doch die Aufmerksamkeit muss immer zuerst nach innen gerichtet werden, um selbst den Zustand von Liebe zu erleben.
Entweder Liebe ist oder sie ist nicht. Sie kann man nicht steuern. Wir können uns höchstens von dieser Energie der Liebe lenken lassen und deshalb ist es ja so wichtig in diesen Zustand zu kommen.
Du schreibst, dass der Verstand hilfreich sein kann, wenn er sich aus der Klammer befreit. Ist es nicht so, dass der Verstand die Klammer ist?
Das wäre dann so, wenn der Affe am Ast hängt und brüllt den Ast an, dass dieser ihn loslassen und nicht festhalten soll.
Da wird nicht viel passieren, außer der Affe ist irgendwann so erschöpft vom fest halten, dass er dann selbst loslässt und merkt dann, dass er ja gar nicht festgehalten wurde.
Die Menschen haben Angst, den Weg der Seele zu gehen. Sie orientieren sich meist doch lieber an Ratio und Vernunft und Seele ist was für die Freizeit und Urlaub. Damit gehört man in der Gesellschaft dazu, denn die gesellschaftlichen Maßstäbe bleiben Richtschnur und man genießt sogar seine Macht und Überlegenheit über die Gesellschaftsuntauglichen, die den Maßstäben und Vorstellungen, der Machtauübenden nicht gerecht werden und will sie unter dem Deckmantel der Hilfe belehren, erziehen und sie wieder eingliedern.
So wurden schon unzählige Seelen zerstört und damit die Menschheit in eine immer verzweifeltere und unsichere Situation gebracht. (Wenn man sich ein Heer von Sklaven schaffen will, beraube man sie ihrer Seele und läßt nicht zu, dass diese sich frei entfalten kann.)
Solange die Menschheit in Blindheit geschlagen, im Ego gefangen bleibt, kann sich im außen nichts ändern, so sehr man für etwas Gutes auch zu kämpfen bestrebt ist.
Doch die Evolution geht immer weiter und jeder wird sich irgendwann für den Weg der Seele, für den Weg des Herzens entscheiden, weil alles andere immer wieder in die gleiche Sackgasse führt.
Er wird dann sein Ego loslassen, so wie der Affe aus Erschöpfung irgendwann den Ast loslassen würde und zum nächst höheren sich schwingt, weil er, bevor er fällt, seine Fähigkeit entdeckt und wofür er bestimmt ist.


Sei herzlichst gegrüßt
Malina

 

 

Geist sucht nicht

Der Geist sucht nicht

Nach seinesgleichen,

Da er jederzeit

In seinesgleichen lebt.

 

Die Sinne sind's,

Die suchen und die streben,

Die eiligst immer unterwegs,

Wollen Gedanken leben.

 

Lass den Geist dich erreichen

Und du suchst nicht mehr

Nach Gedanken und Gefühlen,

Wahrhaftigkeit zu leben.

 

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„Bewusstheit kann nicht mit Dualität existieren und der Verstand kann nicht ohne Dualität existieren.“ S.171

 

Osho
aus
„Das Buch vom Ego“
Allegria Verlag

 

„Das Ego plant, aber es plant an der Wirklichkeit vorbei. Der Wirklichkeit kannst du nur spontan begegnen. Wenn du dir im Voraus darüber Gedanken machst, magst du zwar gut vorbereitet sein, aber du verfehlst sie. Gut präpariert verfehlst du die Wirklichkeit; darin liegt der Widerspruch. Wer unvorbereitet ist, wer nichts geplant hat, wer spontan handelt, trifft ins Herz der Wirklichkeit.“ S.115

 

Osho
aus
„Der Vogel im Wind“
Allegria Verlag

 

 

„Menschen haben als einzige Lebewesen die Fähigkeit, sich selbst zu beurteilen oder dies zumindest zu versuchen. Indem sie sich von sich selbst distanzieren, kann es ihnen gelingen, ihre Situation wie aus der Vogelperspektive zu betrachten. Es wird dadurch möglich, größere Zusammenhänge zu sehen und, vor allem, sich selbst nicht mehr für das Zentrum der Welt zu halten.“ S.166

 

Heinz Peter Röhr
aus
„Narzißmus“
dtv

„Das Äußere war nützlich, wenn es mir dazu verhelfen konnte, mit dem in Berührung zu kommen, was in mir war.“ S.23

 

Barry Stevens/ Carl R.Rogers
aus “Von Mensch zu Mensch”
Peter Hammer Verlag

 

„Vergiss nicht: Die großen Verbrechen werden nie von einzelnen begangen. Die großen Verbrechen werden immer von der Masse begangen, weil der Einzelne in der Masse nicht das Gefühl hat, für das verantwortlich zu sein, was geschieht, sondern denkt: „Ich tue ja nur, was alle tun.“ S.302

 

Osho
aus
„Das Buch vom Ego“
Allegria Verlag

 

„Dadurch, daß wir die Vorstellungen von anderen als unsere eigenen übernehmen, verlieren wir die Verbindung mit der potentiellen Weisheit unserer eigenen inneren Funktionen und verlieren das Vertrauen in uns selbst.“ S.46

 

Barry Stevens/ Carl R.Rogers
aus “Von Mensch zu Mensch”
Peter Hammer Verlag

 

„Denn das Böse – oder nennen wir es das gierige Ich – will, daß wir unsere Zerbrochenheit lieben, uns gerade von unserer Fähigkeit, uns selbst und andere mißzuverstehen, bezaubern lassen, so daß wir nicht mehr den Wunsch haben, uns gegen diese Macht zu wehren.“ S.55

 

Stephan Schoen
aus
„Wenn Sonne und Mond Zweifel hätten“
Peter Hamer Verlag

 

 

„Der Ritter war zutiefst betrübt darüber, daß seine Freu ihn nicht mehr zu lieben schien. Außerdem fürchtete er, daß Juliet und Christopfer ihn tatsächlich verlassen würden, wenn er nicht bald seine Rüstung loswurde. Doch er wußte nicht, wie er das anstellen sollte.“ S.15

 

Robert Fisher
aus „Der Ritter in der rostenden Rüstung“
Stendel Verlag

 

„Ein Kind ohne konsistente und stabile Beziehungen, dies ist mittlerweile in Studien belegt, kann sich selbst nicht konsistent und stabil entwickeln. Lebt ein Kind in einer Umgebung, in der es sich fortwährend und in hoher Taktzahl auf wechselnde Reize einstellen muss, wird es Mühe haben, sich auf eine Sache oder auf einen Menschen zu konzentrieren. Reizüberflutungen und hohe Reizfrequenz können sich aus einem fortwährenden Wechsel von Bezugspersonen ergeben, noch mehr aber dadurch, dass über lange Zeitspannen überhaupt keine Bezugspersonen vorhanden sind und das Kind stattdessen vor einem Bildschirm sitzt. Warum Fernsehprogramme für Kleinkinder förderlich sein sollen, bleibt ein Geheimnis der Produzenten, die dies behaupten. Neuere Studien belegen, dass der Fernsehkonsum im Kleinkindalter statistisch eindeutig mit dem Risiko einer späteren Aufmerksamkeits- und Hyperaktivitätsstörung (ADHS) korreliert“ S.120

 

Joachim Bauer

„Warum ich fühle, was ich fühle“
Heyne Verlag

 

 

"Der Krieg gibt dem Menschen die Gelegenheit, wieder zum Tier zu werden- daher die große Faszination des Krieges.....Namen und Parolen ändern sich, aber die Gewalt bleibt die gleiche.... Ein Fußballspiel genügt und schon werden die Menschen gewalttätig.... Die Menschen haben ein großes Interesse an Gewalt. Und wenn sie es nicht selbst tun können - denn es ist riskant und man muss an die Folgen denken-, dann finden sie verwinkelte Wege der Gewalttätigkeit. Im Kino, im Fernsehen ist die Gewalt eine Notwendigkeit." S.278

 

Osho
aus
„Das Buch vom Ego“
Allegria Verlag

 

 "Des Menschen Leidenschaften und seine Ängste sind ein
Produkt der Kultur."

S. 17

Erich Fromm
aus
"Was anzieht, ist immer das Lebendige."
Manesse Verlag Zürich